Mein Tagbuch
26.07.2008
Liebes Tagebuch
Heute, am 26. Juli, ist mir etwas passiert, das glaubst du nicht! Ich habe mich verliebt! Okay. An sich ist das ja nun wirklich nichts schlimmes. Das sage ich ja nicht. Es ist nur so... derjenige, in den ich mich verliebt habe, ist mein neuer Mitschüler, Yoji Imaru.
Er sieht einfach klasse aus. Er hat nachtschwarzes Haar, dunkelblaue Augen – die einen einfach gefangen nehmen - einen muskulösen Körper und sagenhaft schöne Gesichtszüge.
Er war Liebe auf den ersten Blick, oder übertreibe ich? Immerhin bin ich ja auch ein Mann – oder eher ein Junge. Bin ja erst 17.
Nun gut. Das Problem – liegt ja eigentlich klar auf der Hand – ist folgendes: Soll ich es ihm sagen? Ich habe aber Angst vor der Antwort... Er wird mich sicherlich ablehnen.
Ha! Ich habe einfach zu viel Fantasie. Weist du, was ich gerade gedacht habe? „Vielleicht empfindet er ja dasselbe...?“ Wie kann man nur so was denken? Geschweige denn überhaupt in Betracht ziehen.
Es ist ja leider so, dass es in der heutigen Gesellschaft nicht gern gesehen ist – so ein homosexuelles Pärchen. Hach, wie gern würde ich doch von ihm in den Arm genommen werden, von ihm geküsst werden...
Ups! Was rede ich denn da? Haha. Tut mir leid. Aber es ist nun mal so. Ich bin ganz einfach verliebt. Da fällt mir ein... Wieso? Wieso hab ich mich ausgerechnet heute ihn einen Mann verliebt? Das war doch noch nie der Fall. Ich war doch vorher noch „normal“ gepolt. Hm... Ach. Ist mir jetzt auch egal. Ich liebe ihn. Und dabei bleibt’s!
Genug gequatscht. Ich will dir noch schnell eine andere Geschichte erzählen. (hat mit Yoji zu tun) Und zwar: Wir hatten ja heute Sport. Er und ich waren die letzten in der Umkleide. Und da noch Zeit war, ging er duschen! Oh Mann!!! Er sieht so verdammt gut aus! Ich glaub, ich hab sogar gesabbert! Hoffentlich hat das niemand gesehen!
Oh. Egal. Jedenfalls stand er da unter der Dusche und seifte sich gerade ein, als ich ebenfalls unter die Dusche stieg. Zwar tat ich so, als würde ich ihn ignorieren, doch in Wirklichkeit habe ich ihn die ganze Zeit über angestarrt!!! Ups! Ich fange ja schon wieder zu sabbern an. Das muss aufhören. Hihi Ich werde ihn demnächst mal fotografieren, dann zeige ich ihn dir. Aber wehe du schnappst ihn mir weg! Das werde ich nicht zulassen, klar!
Na ja. Ich denke, für heut hab ich genug geschwärmt. Morgen sage ich dir mehr über ihn. Meinem Yo-chan.
Gute Nacht.
Liebe Grüße
Sei Shiro
27.07.2008
Hallo,
Wie geht es dir denn heute? Mir geht’s auf jeden Fall prima. Hab mich heute das erste mal mit Yo-chan unterhalten. Und jetzt pass auf: seine Stimme ist umwerfend. Weder zu hoch, noch zu tief. Eine Stimme, wie Götter sie haben.
Ich hab mich echt in ihn verknallt! Ich kann’s immer noch nicht glauben! Ich bin verliebt! Und dann auch noch in Yo-chan, dem Schwarm aller Mädchen.
Apropos. Weißt du, was mir aufgefallen ist? Yo-chan, wenn er mich anlächelt – es kann zwar sein, dass ich mir das nur einbilde, aber… - seine Augen funkeln dann immer so schön. Wie zwei Diamanten im Mondlicht. Hach... Ich könnte in seinen Augen versinken. Sie haben schon Besitz von mir ergriffen. Mich Gefangen genommen. Mich für sich beschlagnahmt. Ich konnte es nicht verhindern. Es ist dieser Glanz, den sie wiederspiegeln. Einfach traumhaft.
Als ich ihn heute morgen sah – ich war übrigens ganze 10 Minuten mit ihm allein im Klassenzimmer – wäre ich vor Herzflattern beinahe aufgesprungen, zu ihm gerannt und hätte ihn geküsst! Woah! Wenn nicht Shu reingekommen wäre, hätte ich mich nicht mehr bremsen können! Das war verdammt gefährlich! Gott, ich darf nicht mehr zu nah an ihn heran. Das könnte böse enden. ... Obwohl. Für mich weniger, ich wäre danach heilfroh, diese Lippen einmal berührt zu haben. Diese schlanken, vollen Lippen.
Ich genieße es, ihm beim Essen zuzusehen. Jedes Mal, wenn er sich mit seiner Zunge über die Lippen fährt, kann ich nicht mehr aufhören ihn anzustarren! Hilf mir! Ich hab Angst! Ich will es ihm sagen. Aber wie wird er dann reagieren? Mich von sich stoßen? Wegrennen? Mich einfach ignorieren? Damit könnte ich nicht leben! Am liebsten wär’s mir, ich würde von ihm ebenfalls geliebt werden.
Doch wie heißt es so schön? „Träume sind Schäume“, nicht? Mein Traum, mit ihm zusammen zu sein... Ob der Wahr wird steht noch in den Sternen.
Ach mein liebes Tagebuch. Ich wünschte, du könntest mir antworten. Ich brauche dich. Jetzt und hier. Ich brauche deinen Rat, deinen Beistand, dich. Du bist mein engster Vertrauter. Dir kann ich alles erzählen, ohne ausgelacht, veräppelt, beschimpft, ignoriert oder verachtet zu werden. Ich hab dich echt gern.
Seit ich klein bin, bist du bei mir. Okay. Die ersten 8 Jahre warst du nur ein leeres Buch, aber nachdem ich dann schreiben konnte, hab ich dir all meine Gedanken, Ideen und Gefühle mitgeteilt. Du bist und bleibst auf ewig mein bester Freund. Du bist mir noch wichtiger als meine Familie – die sich auch mal wieder melden dürfte. Es schmerzt sogar, wenn ich dir von Yoji erzähle. Immerhin warst du doch immer der, den ich mochte. Du und sonst niemand. Das ist jetzt leider vorbei. Nun habe ich mich verliebt, werde also immer weniger über uns und unsere Zeit reden... Tut mir leid. Aber... Gerade weil ich weiß, das du mich verstehst, verrate ich dir so viel. All meine Gefühle. Ich mag dich so sehr. Wärst du lebendig, ich würde dich nie im Leben loslassen. Du würdest für immer bei mir sein – an meiner Seite und an keiner anderen.
Danke, das du mir immer zuhörst. Danke.
Allerliebste Grüße
Dein Sei
28.07.2008
Hi,
Ein wunderschöner Tag ist nun zuende. Wir haben es jetzt 21.50 Uhr. Bald gehe ich ins Bett. Doch bin ich heute nicht allein. Ich hab endlich das Foto, von dem ich dir schon erzählt habe.
Er sieht zauberhaft aus. Er ist ja dem Judo-Klub beigetreten. Mit diesem Anzug und dem Schweiß auf seiner Stirn sieht er zum Anbeißen aus. Geniales Foto! Ich liebe ihn!
Und genau das ist das Problem. Oder besser: Jetzt habe ich ein Problem. Gestern mussten wir uns umsetzten (hab ich vergessen zu erwähnen, Sorry). Okay. Nichts neues, ich weiß. Doch wurde es diesmal nach dem Zufallsprinzip AUSGELOST. Du kannst dir sicher denken, was passiert ist, oder?
Genau! Er musste sich vor mich setzten!!! Ich würde schmelzen, wenn ich könnte. Und da er auch noch neu in dieser Stadt ist, hat er noch Probleme dem Unterricht zu folgen. Vor allem in Mathe. Er dreht sich dann um, sieht mich an und fragt mich etwas. Doch das höre ich dann schon nicht mehr, da ich fast ausschließlich auf seine sich bewegenden Lippen achte!
Gott. Heut war es so schlimm!!! Ich kam seinem Gesicht so nah, ich hätte ihn beinahe geküsst!!! Das musst du dir mal Vorstellen! Mitten im Unterricht!!! Zum Glück hat mich seine Stimme wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt. Sonst wäre sonst was passiert!!!
Tagebuch, ich glaube, die Götter wollen mich bestrafen. Oder kannst du dir erklären, warum ich mich kaum zurückhalten kann? So starkes Herzklopfen und Schmetterlingsschwärme in mir habe? Ich versteh es nicht. Kann man so verknallt sein? Ich glaub schon. Ich bin’s ja!
Okay. Ich hab das Foto auf A3 kopieren lassen und nun hängt es über meinem Bett. Mit anderen Worten: er begleitet mich ins Reich der Träume. Danke Yo-chan. Du bist einfach der Größte.
Ich muss es ihm sagen! Ich muss! Sonst komme ich noch um. Ich halte es kaum mehr aus! Und warum? Weil er mich so ansieht. Ich kann es nicht genau beschreiben, doch es ist, als würde er mich mit anderen Augen ansehen. Anderen Augen! Die anderen scheinen ihm, ebenso wie mir, in gewissen Momenten auch einfach egal zu sein. Fast wie im Manga.
Ich kenne mich da zwar nicht so gut aus, doch ich habe mal in einem Manga von einer Klassenkameradin reingeblättert. Die „Zweisamkeitsszenen“ werden da ganz speziell betont. Manchmal mit Sternen oder aber auch mit – ich weiß nicht genau – mit so ’nem Glitzerkram. Genau so fühlt es sich immer an. Als ob wir in eine andere Dimension gerutscht wären – in so eine Mangaszene. Ich wünschte, es wäre so.
Je länger ich über ihn rede, desto lieber habe ich ihn. Es gibt keinen Zweifel. Ich Liebe ihn wirklich. Ich meine wirklich. Nicht nur oberflächlich – also platonisch – ich liebe ihn!
Morgen! Morgen werde ich es ihm sagen! In trauter Zweisamkeit. Nach dem Training. Ich werde es ihm sagen! Und sollte er mich zurückweisen, dann werde ich schon einen Weg finden, darüber hinweg zu kommen. Aber wenn ich es nicht sage, wird es mich nur von innen heraus zerfressen. Und das ist ja ungesund.
Also. Mut zusammen nehmen und den Gefühlen freien lauf lassen! Ich bin nun mal kein Typ, der wartet bis eine einem die Liebe gesteht! Aber das weißt du ja bereits. Hihi.
Okay.
Ich wünsche dir eine gute Nacht. Bis morgen.
Dein Sei
29.07.2008
Allerliebstes Tagebuch
Zuallererst muss ich tief durchatmen. Der heutige Tag war echt ... unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön!
Ich habe dir gestern schon erzählt, dass ich es ihm heut sagen werde... Ich hab’s getan!!! Ich habe es ihm gesagt!!!
Am besten, ich erkläre dir alles ganz genau. Jedes Detail.
Ich ging ganz strategisch vor. Nach dem extra Judotraining, so um 21.35 Uhr. Es stand ein Turnier an, weshalb er extralang blieb – er war immerhin Juniormeister.
Ich wusste, dass sich Yoji immer als letzter umzog, also auch als letzter ging. Nun. Ich wartete vor dem Tor zur Halle. Ich kam zwar etwas früh, aber das störte mich nicht. Jedenfalls... Nachdem er herauskam, stellte ich mich direkt vor ihn hin.
„Kommst du mal kurz mit?“ Habe ich ihn dann gefragt. Zwar sah er etwas verwirrt drein, doch er kam dennoch mit. Freiwillig! Ich führte ihn dann an einen Ort, der zwar auf dem Schulgelände war, doch den niemand außer mir kannte. Du weißt schon – meine „Schattenoase“. Wir kamen also dort an. Das erste, was er sagte war: „Schön hier. Gehört der dir allein?“ (Auf meine kleine Oase bezogen) „Ja.“ Gab ich zu verstehen.
Gott, ich war so verdammt nervös. Doch Angst verspürte ich keine. Ich glaub’, das lag an seiner Nähe. Er wirkt so wunderbar beruhigend auf mich.
Egal. Weiter. Nun waren wir an meiner Oase, wir saßen schon auf den kleinen Baumstumpfen – wir sahen uns anfangs nicht an. Erst als ich meinen ganzen Mut zusammen genommen hatte, blickte ich auf. „Ich muss dir etwas sagen!“ Fing ich an. Yoji horchte auf – sah mir direkt in die Augen. Das war’s! Dieser Blick. Ich war mir sicher, er würde mich auf jeden Fall verstehen. Selbst wenn er nicht so empfinden sollte wie ich – er würde mich dennoch verstehen.
Ich musste danach erst ein paar Mal tief ein- und ausatmen. Ich wäre sonst sicher erstickt. „Yoji! Ich...!“ „Hm?“ Er hörte mir zu. Ob er heraushörte, wie nervös ich war, konnte ich nicht sagen, doch war mir das egal. Es musste raus! Ich musste es ihm einfach sagen!
„Yoji! Ich habe mich in dich verliebt! Bitte. Hör mir erst einmal zu! Es mag absurd klingen. Wir sind beide Männer. Und es kommt sehr plötzlich – immerhin kennen wir uns erst seit drei Tagen, doch es ist wahr. Ich habe mich in dich verliebt!“
Gut. Das habe ich ja noch ganz gut rübergebracht – doch nur, weil ich ihm nicht in die Augen gesehen hatte. Davor hatte ich bis zum Schluss Angst. Ich schluckte meine Zweifel herunter, blickte ihm direkt in die Augen und... „Ich liebe dich! Dich, und niemanden sonst.“ Gab meine Gefühle endgültig zu verstehen.
Ich war erstaunt. Seine Augen glänzten. Sie funkelten im Licht der untergehenden Sonne. Minuten vergingen. Lange wartete ich auf eine Antwort. Zu lange. Mit einem: „Verstehe...“ stand ich auf und wollte gehen. Doch plötzlich wurde ich von einer Hand ergriffen, die mich zurückzog. Unsanft landete ich auf Yojis Schoß! Ich lief sofort knallrot an. Ich konnte meinen Blick aber nicht von ihm nehmen, genauso wenig, wie ich mich von ihm losreißen konnte – er war zu stark. Wieder vergingen Minuten. Doch ich spürte, dass dieses Schweigen absolut nichts schlechtes war. Ganz und gar nicht. Er lächelte sogar. Yoji lächelte mich an. Mich allein. Niemanden sonst, nur mich. Ich fühlte mich wie der Held eines Manga. Wurde mein Traum wahr? Ja, er wurde.
Ob du’s glaubst oder nicht, er gab mir folgende Antwort: „Bei mir war es genauso. Liebe auf den ersten Blick.“ Seine Stimme war so sanft, so unbeschreiblich ruhig und dennoch konnte man einen Hauch Ernsthaftigkeit heraushören. Er meinte es ernst! Er liebte mich genauso wie ich ihn! Ich kann es immer noch nicht fassen! Mein Traum ist tatsächlich wahr geworden! Einfach so! Ich war einfach nur ich selbst!
Liebstes Tagebuch, danke dass du immer für mich da warst. Ich hoffe, ich kann dir auch weiterhin meine Gedanken anvertrauen. Ja? Danke. Ich hab’ dich lieb.
Zum Schluss: Morgen habe ich ein Date mit Yo-chan. Ich freu mich schon so darauf. Wir gehen zwar nicht offiziell als Pärchen weg, doch das wird sich hoffentlich noch ändern. Ich habe etwas herausgefunden! Er ist total schüchtern. Okay. Nicht so, wie du jetzt wahrscheinlich denkst. Es geht um Beziehungen. Er ist der passivere Typ! Kann man kaum glauben, ne? Immerhin ist er Juniormeister in Judo! Selbstvertrauen ohne Grenzen – doch in Beziehungen hält er sich zurück. Hm. Wie soll ich das anders ausdrücken? Er gibt nicht öffentlich Preis, wenn er eine Freundin bzw. einen Freund hat (wie es jetzt der Fall ist). Ist doch süß, oder? Ich hoffe, dass ich ihn noch umstimmen kann. Okay. Anfangs werde ich mich auch noch zurückhalten – ich hab’s ihm versprochen. Na dann,
wunderschöne Nacht
In Liebe
Sei Shiro
30.07.2007
Liebes Tagebuch,
ein wunderschöner Samstag hat sein Ende gefunden. Es ist ein Wunder, dass ich gestern überhaupt noch eingeschlafen bin! Ich war so verdammt aufgeregt. Mein erstes Date mit Yo-chan ^-^
Wir sind ins Kino gegangen. Anfangs konnten wir uns nicht entscheiden, was wir sehen wollten, bis wir uns dazu entschieden hatten, in den neuen Film mit Dai Ito zu gehen. Wir hatten ja keine Ahnung, in welche Rolle er geschlüpft war. Hui, da haben sicher einige von den Mädchen geguckt – mindestens genauso blöd wie wir. Immerhin...ging es um ein schwules Pärchen – den Film meine ich.
Warum wir in so einen Film gegangen sind? Ganz einfach. Ich mochte Dai-san. Er war ein toller Schauspieler. Und Yo-chan konnte Yosuke Misaki gut leiden. So war die Entscheidung schnell getroffen. Okay. Der Titel hätte uns vorwarnen können... Aber na ja.
Schließlich und endlich sind wir – trotz seltsamer Blicke – in den neuen Streifen: „School love with Kono“ gegangen.
Nachdem wir uns mit Süßkram eingedeckt hatten, setzten wir uns auf unsere Plätze – die mitten im Saal in der Mitte lagen. Ein wenig fühlte ich mich unwohl. Wir waren die einzigen Jungs im ganzen Kinosaal. Ich frage mich, wie lange uns die Mädchen anstarrten, ehe der Film begann...
Nun zum Film. Es ging also um die beiden Jungen Takato Kono und Tomonori Hibiki, die sich anfangs überhaupt nicht leiden konnten. Nachdem Tomonori allerdings in eine üble Schlägerei geriet und Takato ihm half, wurden sie „Freunde“. Leiden kannten sie sich bis dato noch nicht. Es verging einige Zeit, bis Takato Tomonori wieder ansprach – doch zu diesem Zeitpunkt hatten sich folgende Ereignissee zugetragen: Takato hatte ein paar familiäre Geheimnisse über Tomonori herausgefunden – da er im Schülerrat war. Gut. Tomonori hatte seine Familie mit Fünf Jahren verloren, wurde dann von seiner Tante aufgenommen. Doch seit etwa zwei Jahren war er auf sich allein gestellt. Arbeitete, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, bei einer Konditorei – da man dort früh anfing. So konnte er noch rechtzeitig zur Schule. Also: Takato fand das heraus und wollte ihm von da an eine Stütze sein, doch Tomonori lehnte jegliche Hilfe ab. Irgendwann, als sie ungestört waren, fing Takato wieder an, ‚darüber’ zu reden und Tomonori gab sich geschlagen. Er gab alles preis. Jede noch so kleine Schererei wollte Takato wissen – er drängte ihn geradezu.
Es vergingen ein paar Tage, bis sich Takato wieder meldete – worüber sich Tomonori wunderte. Er hatte den Jungen gern. Mehr, als er eigentlich dachte. Und da Takato lang nicht aufgetaucht war, besuchte er ihn in der SMV (Schüler-Mit-Verwaltung) und fand ihn da. Takato erblickte ihn, reagierte irgendwie panisch, packte seine Sachen zusammen und wollte gehen. Doch Tomonori hielt ihn davon ab. Es kam zu einem ernsten Gespräch zwischen den beiden. Am Ende des Gespräches wurde den beiden klar, dass sie dasselbe füreinander empfanden. Es kam zu einer wunderschönen Kussszene mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund, der durch die Scheiben im Hintergrund schien.
Das Ende war ungefähr so: Sie beendeten ihre Schulzeit. Tomonori fing in der Konditorei zu arbeiten an, während Takato zur Uni ging. Nach etwa drei Jahren zogen die zwei zusammen und verlebten eine glückliche Zeit miteinander.
...
Ja. Das war’s. Jetzt fragst du dich sicher, warum ich das noch alles – bis auf das Ende – so genau weiß. ;P Ich hab ein super Gedächtnis, wenn ich einen guten Film sehe und ich jemanden in der Nähe habe, den ich liebe. In dem Fall meinen Yo-chan. ^-^
Hihi. Rate mal, was wir gemacht haben! Während das Ende (ca. 10 Minuten) lief, haben wir rumgeknutscht!!! Es war wie ein Traum. Ich glaub, den Film wird ich mir kaufen, sobald er auf DVD raus ist. Und dann heißt es, Dauerknutschen bis zum Umfallen. Mit meinem Yo-chan. ^-^ Ah! Ich kann’s nicht abwarten!!!
In Liebe
Sei Shiro
P.S. Ich freu mich schon auf Montag, dann seh ich ihn endlich wieder. Kann’s kaum erwarten!
Liebes Tagebuch, die schönste Zeit meines Lebens hat begonnen.
31.07.2007
Yo!
Wie geht es dir heut? Mir geht’s einfach blendet . ^-^ Mal davon abgesehen, dass wir (Yo-chan und ich) bis eben noch telefonierten – ganze zwei Stunden! – war heute ein toller Tag. Zwar konnte ich meinen Yo-chan nicht sehen, doch das machte mir nichts aus, da ich genau wusste, dass er heut ein Familientreffen hatte.
Wäre das nicht gewesen, wäre ich wahrscheinlich irgendwie neidisch gewesen und hätte ihn besucht, oder so. Ich hab dir ja schon erzählt, dass er ein Mädchenschwarm ist... Das bestätigt sich fast jeden Tag. Gestern z.B. wurden wir mindestens fünf mal angesprochen, d.h. er wurde angesprochen. Die wollten ihn sogar einladen! Wären wir nicht zusammen gewesen, hätte ich mich echt gekrängt gefühlt. Ich sehe doch auch nicht schlecht aus... Gut. Er sieht besser aus, aber trotzdem!
Was meinst du? Sehe ich so viel schlechter aus? Ich kann das schlecht beurteilen... Nein? Ich sehe toll aus? Hm. Danke. Auch wenn das nur Hirngespinste sind... Ich sollte mit diesen Selbstgesprächen aufhören. Das ist schädlich für mein Selbstbewusstsein...
Ah. Was mir gerade einfällt: Meine Familie kommt mich bald besuchen. Wann haben sie zwar nicht gesagt, aber in den nächsten Tagen bin ich mal nicht allein daheim... Ob ich mich darüber freuen sollte? Ich weiß nicht. Eigentlich hatte ich vor, Yo-chan einzuladen, aber so... Wenn ich wenigsten wüsste, wann genau die auftauchen – aber nein! Es soll mal wieder eine Überraschung sein. Gott. Das nervt! >_<
...
Wo soll ich weitermachen? Heut ist das Wetter sehr wechselhaft gewesen. Schade. Wie du weißt, gehe ich Sonntags ja gern spazieren. Daraus wurde heute nichts. Viel zu betrübt der Himmel. Hatte aber auch seinen Vorteil. Ich konnte meine neuen Bilder sortieren. Ja. Das hab ich ja noch gar nicht erzählt! Yo-chan sammelt mindestens genauso gern Cosplay-Bilder wie ich. Unglaublich was? Ich weiß. Hat mich auch gewundert. ^-^° Diesmal sind es welche von Slayers und Hellsing! Total genial. Soll ich das auch mal machen? Die nächste Con ist ja bald... Hm... Mal schauen. ^_^
Okay. Da mir heut nichts mehr einfällt, mach ich jetzt Schluss.
Gute Nacht, träum süß
Dein Sei ^-^
01.08.2007
Hello,
Wie geht’s dir heut? Leider muss ich sagen, dass ich mich ein wenig erkältet habe. Mich plagt nun ein leichter Schnupfen. Hoffentlich wird das nicht schlimmer! Ich wollte mich doch morgen mit Yo-chan treffen! Zuerst ins Kino und dann noch ein wenig weggehen... Mist! Wieso muss ich ausgerechnet jetzt Krank werden?
Weiter im Text! Heute hatten wir Sport (mal wieder) und mitten im Spiel (Basketball) bekomme ich einen Niesanfall! Gott. Wie kann das nur MIR passieren? Nur deswegen bin ich ins Krankenzimmer gebracht worden und meine Mannschaft verlor! Und wem gaben sie die Schuld? Mir natürlich! Ò_Ó Wie können die nur! Aber...! Yo-chan hat mich dann verteidigt! Das war echt süß von ihm! Er sah so ernst aus. Hach...
Ui, ich schwärme schon wieder... Ich sollte mir das endlich abgewöhnen! Was meinst du? Schon oder? Hihi.. Aiii... Willst du noch
was wissen? Hm~ Mal überlegen... Ah. Da fällt mir grad was ein. Die Mädels haben sich total aufgeregt, dass sich „ihr“ Yoji für mich eingesetzt hat. Die spinnen wohl! Wie können die es nur wagen, meinen Yo-chan so anzuschnauzen!
Argh! Wenn wir uns nicht geschworen hätten, es vor der Klasse geheim zu halten, dann hätte ich...! Aaaahhhh! Ich hasse es! Wie können die nur so gemeine Sachen sagen? Und das, obwohl ihn das noch schnuckeliger macht! Die haben echt keinen Sinn für Ästhetik!
Hmpf! Ich hör jetzt besser auf, sonst bekomme ich noch Ärger... (Man weiß ja nie, wer dieses Buch mal findet...)
Jedenfalls wünsche ich dir noch eine Gute Nacht!
Sei Shiro
02.08.2007
Hallo...
Leider geht’s mir heut echt mies! Mein Schnupfen hat Gesellschaft bekommen. Momentan liege ich im Bett, habe einen feuchten Lappen auf der Stirn, ein Thermometer im Mund und einen schnuckeligen Jungen neben mir.
Irrsinn? Nein! Ich habe nämlich Fieber und weil ich in der Schule zusammengebrochen bin, wurde ich heimgeschickt. Später hat mich Yo-chan dann besucht! Ist das nicht süß von ihm? ^-^ Na ja, jedenfalls sitze ich nun in meinem Bett und werde gesund gepflegt. Ich hab echtes Glück. Ohne ihn würde ich sicher noch in der Küche sitzen und meinen kalten Tee anstarren... XP Gott! Ich hab aber auch ein Glück... ^////^
Ansonsten war heut noch nicht viel los. Bin halt früh heim, hab aber dann auch nicht viel mehr geschafft. So ne Erkältung hatte ich schon lange nicht mehr. Wie lang? ... Etwa 10 Monate, oder? Aber egal... Momentchen...!
...
„39,2°C“ Ganz schön hoch... Oh, ähm, mir wurde gerade das Fieberthermometer entnommen. XD Yo-chan guckt so betrübt... „Was ist denn los?“ (hab kaum noch Stimme...) „Du bleibst ein paar Tage liegen, klar!“ „Sicher. Für dich doch immer wieder gern.“
Wie könnte ich ihm da wiedersprechen? ^,^° Ui, wie er jetzt guckt! Und dann auch noch dieses Kopfschütteln! Er scheint meine Einstellung nicht ganz zu teilen... Hm~
... ... ...
Hihi. So! Jetzt besser! (Hab ihn grad geküsst ^.~) „Jetzt hab ich dich angesteckt. Sorry U_U“ Und er: „Hihi Das macht mir nichts aus, solange du das warst...“ 8^_^8 War das Süß!!! Komm her Süßer!
Ich muss aufhören! Sonst liest er doch noch mit! Machs gut!
^,~
Dein Sei
03.08.2007
Hallo...
Mir geht’s sooo übel, dass kaum Kraft habe, dir zu schreiben. Tut mir leid. Deswegen werde ich mich so kurz wie möglich fassen. Meine Erkältung hat sich anscheinend etwas ausgeweitet – war sogar beim Arzt. Der sagte zwar, dass es bald abklingen würde, aber so fühle ich mich ganz und gar nicht. So wie ich das mitbekommen habe, ist es eine Art Lungenentzündung.... Urgs. Ich fühl mich echt schlapp. Ich schaffe es kaum aufzustehen...
Und dann habe ich auch noch erfahren, dass mich niemand mehr besuchen sollte – könnte ja anstecken, ne? Leider hat Yo-chan das ziemlich ernst genommen, wies aussieht. Er ist heut nicht gekommen... Ich bin so einsam... Wenn ich dich nicht hätte, würde ich sicher eingehen wie eine Tomate im Winter... (Blöder Witz, ich weiß =_=)
Nun ja. Das ewige Suppe schlürfen nervt mich inzwischen auch tierisch. Ich habe Hunger und die geben mir nur ne mickrige Suppe – gut, ETWAS Gemüse war drinne.... Haha....
Wie es den Mädels wohl so geht? So wie sich Yo-chan angehört hat, war er sehr besorgt. Denkt man an seinen Gesichtausdruck von gestern... dann wird er in der Schule sicher nur faul dagesessen sein...
Wenn ich könnte, würde ich ihn ja anfunken, doch leider ist meine Stimme nun entgültig ausgefallen. Mann, was ist das bloß???
Ah! Meine Suppe kommt. Ich mach Schluss. Bete, dass es morgen besser ist, ja?
Liebe Grüße,
Sei Shiro
Fortsetzung Folgt...