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Liebe per Post

Liebe per Post

 

Kapitel 1: Wer antwortet mir?

 

„Jetzt muss ich nur noch 3 Wochen in diesem Gebäude verbringen. Hoffentlich überlebe ich das...“ Dachte ich mir, während ich in dem weißen Bett saß, das in einem sterilem weißen Zimmer stand.

Ich blätterte, wie schon so oft, eine der Zeitschriften durch, die man am Kiosk kaufen konnte. In diesem waren viele interessante Berichte über Beyblades drinnen. Auch eine Reportage über den bisherigen Weltmeister.

Aber um ehrlich zu sein... Ich blade schon lange nicht mehr. Ich habe es aufgegeben, nachdem ich mir immer und immer wieder Verletzungen zugezogen habe. Ich erinnere mich noch gut an meinen letzten Kampf. Hätte ich mich nicht so reingesteigert, müsste ich mich nicht von den Knochenbrüchen erholen.

 

Ich blättere noch immer in der Zeitschrift herum, da entdecke ich eine Seite, bei der man nach „Seelenverwandten“ suchen konnte. Na ja, die meinen wahrscheinlich einfach nur Brieffreunde. Ich dachte mir, da ich sowieso kaum Freunde habe, kann ich doch eine Anzeige aufgeben. Schaden würde es nie. Also rief ich die Schwester und bat sie um Schreibzeug.

Nach nur fünf Minuten kam sie wieder zurück und hatte alles dabei. Einen Füller, bunte Faserstifte, Papier und einen Umschlag.

„So. Dann wollen wir mal. ... Wie fange ich an? ... Ah... Genau...

 

>>Suche nette Leute zum reden. Bin momentan im Krankenhaus gefangen. Wer Lust hat, mit mir zu reden, der melde sich unter dieser Adresse: XXX-XXX XXX-XX. Mein Name bleibt vorerst geheim. Daher nennt mich Drigger. P.S. ich bin 19.<<

 

„Gut. Dann wollen wir mal.“

Ich schrieb die Adresse auf den Umschlag und bat die Schwester, den Umschlag in den Briefkasten zu werfen. Mit einem freundlichem Lächeln nahm sie den Brief und ging dann aus meinem Zimmer. Ich sah ihr noch hinterher und war gespannt darauf, ob mir jemand antworten würde.

 

[Nobodys PoV]

 

„Er scheint sich einsam zu fühlen.“ Dachte sich die Schwester, während sie den Brief wegbrachte. „Aber das ist ja auch kein Wunder. Er hat ja weder Familie noch Freunde die ihn Unterstützen. Der arme Junge.“

 

Nachdem sie den Brief in den Briefkasten geworfen hatte, ging sie in den Konferenzraum. Dort angekommen klopfte sie an.

„Herein.“

„Guten Tag.“

„Ah. Was darf es denn sein, Suzuki-san? Bitte, setzten Sie sich doch.“

Wie ihr gesagt wurde, setzte sie sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Es geht um Raymond Kon. Ich mache mir ein wenig Sorgen um den Jungen.“

„Kon? Das ist doch unser Beyblader, nicht?“

„Ja.“

„Worum geht es denn? Hat sich sein Zustand verschlechtert?“

„Das nicht.“

„Was ist dann?“

„Wie Sie vielleicht wissen, hat er keine Familie mehr...“

„Ja. Sie sind damals bei diesem Unfall ums Leben gekommen...“

„Jedes Mal, wenn ich mich mit ihm unterhalte, hat er diesen leeren Ausdruck in den Augen. Ich glaube, er fühlt sich einsam. Können wir ihn nicht in ein andres Zimmer bringen?“

„Aber Sie wissen doch selbst, das er es selbst so wollte.“

„Ja, ich weiß. Aber ich denke, das es für ihn besser wäre, wenn er Gesellschaft bekäme.“

„Ich würde ihnen ja sehr gern zustimmen, Suzuki-san, aber Sie kennen unser Firmenmotto.“

„Ja. Aber...“

„Tut mir leid. Wenn es Raymond so möchte, dann können wir ihn nicht zwingen, mit jemand anderem ein Zimmer zu teilen.“

Für eine Minute sah sie auf ihre Hände. Blickte dann wieder ihren Chef an. „Können wir nicht irgendetwas machen? Was, wenn es nicht besser wird?“

„Wie meinen Sie das?“

„Na. Er scheint sich nicht einmal mehr fürs beybladen zu interessieren. Was wird dann aus ihm, nachdem er hier entlassen wird? Ich meine, das beybladen hat ihm doch geholfen, zu überleben.“

„Da ist was dran. Aber was Gedenken Sie zu tun?“

„...“

„Wenn Ihnen keine Antwort einfällt, wieso...“

„Es tut mir leid. Ich wollt Sie nicht stören.“ Sie stand auf und verbeugte sich. „Ich werde wieder gehen. Guten Tag.“

„Guten Tag.“

 

Suzuki ging langsam aus dem Zimmer und seufzte. „Was soll nur aus dir werden Ray?“ Murmelte sie vor sich hin.

 

[Rays PoV]

 

„Suzuki-san bleibt aber ganz schön lange weg... Normalerweise ist jetzt Zeit für die Untersuchungen...“ Sagte ich und blickte dabei aus dem Fenster. Sofort fiel mir auf, das die Kirschbäume zu blühen angefangen haben. Es war also schon wieder Frühling.

„Wie lange bin ich schon hier drinnen? Ein oder zwei Monate? Jedenfalls vergeht die Zeit ja wie ihm Flug.“

Einzelne Kirschblüten tänzelten im Wind. Und dann wehte plötzlich ein heftiger Wind, der das Fenster aufschlug.

„Mist.“

Ich stand auf und schloss das Fenster. Kurz bevor ich es schloss, flogen noch ein paar Blüten in das Zimmer. Ich schüttelte meinen Kopf. Nun war das Bett nicht mehr weiß, sondern rosa. Aber es sah toll aus, das musste ich zugeben. Ich fand den Anblick so schön, dass ich mir meine Minikamera griff und ein paar Fotos schoss.

„Das wird ein tolles Andenken werden.“

Ich lächelte, da kam plötzlich Suzuki-san ins Zimmer und reagierte sofort ziemlich heftig.

„Aber Ray-kun. Du kannst doch nicht einfach aufstehen. Was ist mit deinem Bein?!“

„Keine Sorge. Ich kann schon wieder einigermaßen laufen.“

„Trotzdem. Leg dich sofort wieder ins Bett! Oh...“

„Sehen Sie?“ Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Ihr Gesichtsausdruck war einfach zu komisch. Hat sie noch nie in einem Kirschblütenbett geschlafen?

 

Nachdem sie mein Bett wieder gemacht hatte und ich mit den Untersuchungen fertig war, fragte ich mich, ob und wann ich wohl eine Antwort bekommen würde...

 

Kapitel 2: Erste Antwort von...?

 

Am nächsten Morgen. Ich schlief so gut wie schon lange nicht mehr. Ob das wohl daran lag, das ich mich auf meine/n neue/n Brieffreund/in freute? Keine Ahnung. Aber ich war wirklich gespannt, ob mir jemand antworten würde.

 

„Guten Morgen, Ray-kun.“

„Guten Morgen, Suzuki-san. Wie geht es Ihnen?“

„Danke gut. Und dir?“

„Bestens. Von mir aus, könnten Sie mich schon entlassen.“ Ich lächelte.

„Aber nein. Du weißt, das man mit einem gebrochenem Bein nicht herumtollen darf. Und so wie ich dich kenne...“

„Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Ich höre mit dem beybladen auf.“

„Genau das verstehe ich nicht. Wieso willst du aufhören? Ich meine, du bist doch Landesbester...“

„Eben. Als Landesbester muss ich immer auf eine Herausforderung gefasst sein. Und Sie wissen ja, wie schnell ich mich dabei verletze....“ Ich machte nun kein frohes Gesicht mehr.

„Aber Ray-kun...“

„Sagen Sie, habe ich Post bekommen?“ Ich musste Sie von diesem Thema ablenken.

„Äh.... Da habe ich noch nicht nachgesehen. Jetzt machen Untersuche ich dich erst einmal und dann sehe ich nach, okay?“

„Ja. Dann fangen Sie doch mal an.“

 

Ich war es schon gewohnt, das ich immer und immer wieder untersucht wurde. Ich hatte von Geburt an sehr schwache Knochen. Trotz des vielen Kampfsports, den ich trieb, wurde es nicht besser. Eher das Gegenteil. Ich verletzte mich sogar mehr. Aber dagegen kann ich nun mal nichts machen. Ich bin so geboren worden.

Mir persönlich macht es ja nichts aus, aber die Ärzte meinten, dass, wenn ich mich noch öfter Verletzte, ich mich bald nicht mehr erholen würde. Und das war auch der Grund dafür, weshalb ich mit dem Bladen aufhörte. Selbst wenn es mir schwer fiel.

 

„Gut. Deine Werte scheinen in Ordnung zu sein. Unser Oberarzt meinte, du dürftest schon in 2 Wochen entlassen werden.“

„Aber das ist doch auch nur eine Woche weniger.“

„Aber immerhin eine ganze Woche. Sei doch froh.“

„Bin ich doch.“ Ich schien nicht fröhlich zu wirken, sonst hätte sie nicht nachgefragt.

„Wie du meinst. Ich werde jetzt mal nachsehen, ob ein Brief für dich gekommen ist. Okay?“

„Wer hat denn etwas von einem Brief gesagt. Nein. Ich meinte diese Zeitschrift, die ich gestern auch schon gelesen habe. Können Sie sie mir bringen?“

„Ach, das meintest du? Ja, kann ich machen. Ich komme dann vorbei, sobald ich Zeit gefunden habe, Okay?“

„Ja. Danke.“

 

Mit einem lächeln ging Suzuki-san dann aus dem Zimmer. Ich glaub, sie wusste nicht, an wen der Brief adressiert war. Dabei ist es doch so, das der eigentliche Brief erst abgedruckt werden muss. ... Na ja. Ich bin trotzdem gespannt.

Ich hatte noch nie viel Glück mit solchen Sachen. Vielleicht wurde meine „Botschaft“ ja gar nicht abgedruckt? Mal sehen. ...

 

Während ich auf Suzuki-san wartete, saß ich am Fenster, das ich geöffnet hatte. Es wehte eine kühle Brise. Es war ein angenehmes Gefühl, den Wind in meinen Haaren zu spüren. Leider verfingen sich hin und wieder einige Kirschblüten. Ich glaube, ich sah dann selber aus wie ein Kirschbaum.

Am späten Nachmittag kam Suzuki-san dann mit meiner Zeitschrift zurück. Und wie zu erwarten war, erfreute es sie nicht gerade, dass ich am Fenster saß.

Ohne etwas zu sagen, setzte ich mich auf das Bett und wartete ab. Suzuki-san schüttelte den Kopf, sagte aber nichts dazu. Ich wüsste zu gerne, was sie gerade dachte.

 

„Hier bitte, Ray-kun. Brauchst du sonst noch etwas?“ Sie legte die Zeitschrift auf mein Nachtkästchen.

„Nein. Danke. Was gibt es denn heute Abend?“

„Ich denke, dass es Suppe geben wird. Aber da bin ich mir nicht sicher.“

„Hm. Na, egal. Hauptsache es schmeckt.“

„Das denke ich auch. Ich werde dann mal gehen. Morgen habe ich meinen freien Tag, also wird sich Kyoko-chan um dich kümmern. Gute Nacht.“

„Ihnen auch.“ Mit einem lächeln verließ sie mein Zimmer.

 

„Kyoko-chan? Die neue? Aha. Na ja...“

 

Ich dachte nicht weiter darüber nach und schlug die Zeitschrift auf, die Suzuki-san mir mitgebracht hatte. Sofort nachdem ich bei den Kontaktanzeigen angelangt war, begann ich, nach meiner „Botschaft“ zu suchen. Es dauert eine Weile, aber zum Schluss entdeckte ich sie doch noch.

 

„Das glaub ich ja nicht. Ich wurde abgedruckt.“ Ein grinsen schlich sich auf meine Lippen. „Dann bin ich ja mal gespannt.“

 

Ich sah wieder nach draußen. Ein gleißender Lichtstrahl fiel auf mich. Die Sonne wollte sich wohl von mir verabschieden.

 

[Nobodys PoV]

 

Ein paar Tage später. Kyoko-chan unterhielt sich gerade mit Suzuki.

„Wie geht es ihm heute?“ Fragte Kyoko ihre Vorgesetze.

„Wie immer. Der Junge erholt sich schnell.“

„Das freut mich. Er wirkte ja etwas deprimiert... Finden Sie nicht auch, Suzuki-san?“

„Irgendwie schon. Dir ist das auch aufgefallen?“

„Aber sicher. Ich bin ja auch für ihn verantwortlich. Und jedes mal wenn ich ihn Besuche, sitzt er am Fenster und sieht sich den Kirschbaum an.“

„Ja. Es ist schon fast wie ein Ritual, das er täglich abhält.“ Ein lächeln umspielte ihre Lippen.

„Genau! Als ob er den Baum anbeten würde.“ Auch Kyoko gefiel diese Vorstellung.

„Aber das ist jetzt gemein. Wer weiß? Vielleicht hat das ja eine bestimmte Bedeutung?“

„Oh. Ja. Das wäre möglich. ...“ Nun wurden die beiden ziemlich ernst.

„Wir sollten damit aufhören. Es ist unverschämt.“

„Da haben Sie Recht. Wie ich mitbekommen habe, darf Ray-kun in Morgen gehen. Stimmt’s?“

„Ja. Stimmt.“

„Wir sollten jetzt wieder an die Arbeit gehen. Ah. Da fällt mir etwas ein. Ray-kun hat da einen Brief bekommen.“

„Ja? Dann werde ich ihm den Brief geben.“

„Hier. Ich gehe dann. Bis später.“

„Bis später.“

 

Suzuki ging nun mit dem Brief zu Ray. Dieser saß schon wieder am Fenster und blickte nach draußen.

 

„Ray-kun? Du hast Post.“

„Ja? Von wem?“

„Da steht kein Name drauf. Lies doch einfach den Brief dann weißt du es. Ich muss leider wieder gehen. Wir sehen uns ja morgen wieder. Ciao.“

„Ciao.“

 

[Rays PoV]

 

Und so ging Suzuki wieder. Ich hielt den Umschlag, indem wahrscheinlich die Antwort auf meine Anzeige drinnen war, noch ein paar Minuten fest, ehe ich ihn öffnete.

Die erste Zeile sprang mir sofort in die Augen:

>> Liebste Drigger,<<

 

Kapitel 3: Drigger, ein Mädchen??

 

„Was lese ich da? Ich bin doch kein Mädchen?!“

 

>> ... ich habe deine Anzeige gelesen und musste mich einfach melden. Ich weiß zwar nicht, wer du so bist, aber das werde ich hoffentlich noch herausfinden.

Da du anscheinend auch bladest, dachte ich mir, könnten wir uns über unsere Beyblades austauschen. Na, wie wär’s?

Ach, bevor ich es vergesse: Ich bin kein sehr geselliger Mensch. Ich lebe zurückgezogen in meinem Haus und trainiere. ... Jetzt habe ich doch glatt vergessen, mich vorzustellen. Ich bin 23 Jahre alt und wohne in Japan, was du vielleicht schon gesehen hast.

Wenn du mich lieb bittest, gebe ich dir auch meinen Namen . Ansonsten kannst du mich „Dranzer“ nennen. Wie es dir beliebt.

Ich würde mich freuen, wenn du mir antwortest.

Grüße, Dranzer<<

 

„Okay. Viel geschrieben hat er oder sie ja nicht gerade. >Dranzer< bladet also? Tja, ich ja nun nicht mehr. Aber darüber unterhalten wird schon gehen denke ich. ... Ach ja, Dranzer lebt in Japan... Das war mir gar nicht aufgefallen. Was ich mich jetzt frage, gibt es diese Zeitschrift echt auch in Japan? ... Na ja. Auf jeden Fall scheint er oder sie nett zu sein. Eine Antwort wird nicht schaden. Hoffe ich.“

 

Und so machte ich mich dran, einen Antwortbrief zu schreiben. Ich überlegte, ob ich Dranzer nach dem Namen


fragen sollte...

 

>> Nihao, Dranzer.

Danke das du auf meine Anzeige reagiert hast. Ich hoffe, das wir uns anfreunden und uns eventuell sogar mal treffen. :-)

Wo fange ich an? Zu erst muss ich etwas beichten. Ich blade nicht mehr. Auch wenn es mir schwer fällt. Aber es ist für mich einfach zu riskant weiterzumachen. Wir können uns aber gerne über Beyblades unterhalten, wenn du willst.

Du weißt ja, das ich 19 bin und das ich in China wohne. Na ja, momentan sitze ich allerdings in einem weißen, sterilem Zimmer und kuriere meine Verletzung aus. Nebenbei beobachte ich die Kirschblüte...

Apropos. Blühen die Kirschbäume bei euch schon? Selbst wenn sie schon blühen sollten, ich werde ein paar von denen mitschicken, die vor meinem Zimmer stehen. Sie haben dieses Jahr eine wunderschöne Farbe. Auch werde ich ein Foto beilegen. Wenn du das siehst, wirst du dich sicher fragen, wie es dazu kam. Nun ja, es war so. Ich hatte das Fenster geöffnet und dann wehte plötzlich dieser Wind, der mir die Kirschblüten ins Zimmer holte. Doch sie landeten nicht auf dem Boden, sondern auf dem weißen Bettbezug. Das sah so toll aus, dass ich es fotografieren musste. Ich hoffe, du gibst mir deine Meinung zu dem Foto.

Ups. Jetzt hab ich doch glatt angefangen zu schwafeln. Sorry.

Ähm... Okay. Du bist also nicht sehr gesprächig? Wieso hast du dich dann bei mir gemeldet? Was hat dich dazu verleitet? ...

Wenn du nicht antworten willst, musst du das nicht. Aber ich würde mich darüber freuen.

Du musst wissen, das ich schon seit einiger Zeit niemanden mehr zum reden hatte. Also, ich würde mich wirklich auf deine Antwort freuen.

Liebe Grüße,

Drigger<<

 

Mit einem lächeln auf den Lippen legte ich sowohl die Kirschblüten als auch das Foto mit in den Umschlag und klebte diesen dann zu.

Auf die Vorderseite schrieb ich die Adressen drauf und schob ihn in meine Tasche. Ab morgen würde ich ja endlich wieder zuhause sein.

 

„Ich hoffe, das Dranzer den Brief nicht hierher schickt...“

 

Nun war es aber zu spät, es noch zu erwähnen. Hm... Da fiel mir etwas ein. Ich schreibe es auf die Rückseite. Ich brauche Dranzer ja nur darauf aufmerksam machen.

Kurz nachdem ich den Satz „Bitte an die vorn genannte Adresse schicken! “ auf den Umschlag geschrieben hatte, kam Suzuki-san in mein Zimmer.

 

„Morgen, Ray-kun. Wie geht es dir heute?“

„Super. Danke. Und?“

„Und?“

„Darf ich morgen wieder gehen?“

„Aber sicher. Du bist ja wieder gesund. Und demnach...steht dir nichts im Wege.“

„Gut.“

„Ach, Ray-kun?“

„Ja?“

„Möchtest du nicht noch hier bleiben? Du weißt doch, dass...“

Ich senkte meinen Blick. „Ja, ich weiß. Aber es geht nicht anders. Ich muss zurück.“ Sagte ich mit ernster Stimme und richtete meinen Blick gen Himmel. „Ich muss zurück.“

„...“ Auch Suzuki-san richtete ihren Blick nach draußen.

Ich setzte mein altes Lächeln auf und drehte mich wieder um. „Machen Sie sich keine Sorgen. Mir wird schon nichts passieren.“

„Ray-kun...“

Sie spürte wohl, das meine Hände zitterten. „Wirklich. Ich werde schon auf mich aufpassen. So etwas... wird nicht noch einmal passieren. Das schwöre ich.“

 

Nun wurde ich wieder ernster. Auch wenn ich fröhlich klingen wollte, es gelang mir nicht. Aber wie auch? Nachdem diese Sache passiert ist...

 

Ein paar Tage später. Ich war wieder in mein kleines Haus gezogen, das abgelegen in den Wäldern lag. Doch hier fühlte ich mich wohl und konnte mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Eine Aufgabe, die mein Schicksal für mich bereit hielt.

Ich sollte nicht weiter darüber nachdenken. Der wievielte ist heute? Mal gucken.... Der 17. Das heißt, das ich morgen wieder Einkaufen muss. Ah, und nebenbei kann ich ja mal zur Post gucken. Vielleicht hat Dranzer ja schon zurückgeschrieben?

 

[Nobodys PoV]

 

An diesem Abend schlief Ray sehr früh ein. Er war schon seit Monaten nicht mehr zuhause gewesen und das genoss er nun.

 

Um viertel nach neun stand Ray auf, machte sich fertig und bereitete sich darauf vor, in die Stadt zu gehen. Nach einer halben Stunde war er damit fertig.

 

„Gut. Dann wollen wir mal!“ Gab Ray mit einem lachen von sich und lief los.

 

Die Strecke, die er zurücklegte, war sehr steinig und auch sonst eher schlecht zu begehen. Doch das jahrelange Training, das Ray absolviert hatte, machte sich bezahlt. Mühelos lies er den schwierigen Weg hinter sich.

 

„Das klappt ja besser, als ich erwartete hatte. Ich habe mich besser erholt als ich dachte. Dann legen wir mal einen Zahn zu.“

 

Ray beschleunigte nun etwas. Es dauerte nur fünf Minuten, da erblickte er auch schon die Stadtmauern. Mit einem Lächeln auf den Lippen passierte er die Stadt.

Sofort kam der Wächter auf Ray zu.

 

„Oh. Guten Morgen, Raymond-san. Wie geht es Ihnen?“

„Danke. Sehr gut. Und Ihnen?“

„Bestens. Ich hoffe, dass Sie sich gut erholt haben.“

„Ja. Habe ich. Wie geht es Ihrer Frau und den Kindern?“

„Alles bestens. Unser Jüngster kommt schon bald in die Schule, während der Älteste gerade im Dojo trainiert.“

„Ah. Hat er sich nun endlich entschieden?“

„Ich denke, er wird noch lange darüber nachdenken. Er ist eben nicht so Mutig wie Sie, Raymond-san.“ Sagte der stämmige Mann mit einem grinsen.

„Ach. Sie brauchen das doch nicht immer zu wiederholen. Es ist mein Pflicht.“

„Wir sind Ihnen aber alle zu Dank verpflichtet...“

„Lassen Sie es mal gut sein. ... Ich muss jetzt weiter. Wiedersehen.“ Ray verbeugte sich leicht und sah den Wächter lächelnd an.

„Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Auf Wiedersehen.“ Auch der Wächter verbeugte sich und Ray ging danach weiter.

 

Kapitel 4: Eine neue Aufgabe

 

[Rays PoV]

 

Es ist doch jedes mal das gleiche, wenn ich in die Stadt gehe. Als ob ich so etwas wie eine Gottheit wäre. Die Leute begrüßen mich und geben mir Rabatte.

Nötig habe ich das ja eigentlich nicht. Aber ich kann es ihnen nicht ausreden. Ach was soll’s. Solange sie mich nicht vergessen, ist das schon okay. Denke ich.

 

Wie immer, nachdem ich einkaufen war, gehe ich zum Bürgermeister. Dort informierte ich mich über die Lage. Vielleicht hatte sie sich ja wieder einmal verschlechtert?

 

„Guten Morgen.“

„Guten Morgen, Raymond-sama. Wie geht es Ihnen?“

Ich lächelte. „Danke, gut. Und Ihnen?“

„Gut. Was führt Sie zu mir?“

„Ich wollte mich nur über die momentane Lage informieren. Gibt’s was neues?“

„Ah. Das meinen Sie. Ja, es ist so. Vor zwei Wochen war hier wieder diese Person. Sie wissen schon. ... Die mit dem langen Cape...“

„Ah. Ja. Ja weiß ich noch. Was ist mit ihr?“ Fragte ich mit besorgtem Unterton.

„Nachdem sie wieder hier war, wurde die gesamte Ernte vernichtet. Auch hatten wir Probleme, frisches Wasser zu finden. Und das war noch nicht einmal das schlimmste...“

„Was war noch?“ Ich setzte mich auf den Sessel vor seinem Schreibtisch und hörte zu.

Er seufzte, ehe er zu erzählen anfing. „Das mit der Ernte ist wahrscheinlich nur der Nebeneffekt. Diese Person. Ich glaube, sie nannte sich „Gynchox“, hatte einen seltsamen Drachen auf unsere Stadt gehetzt. Leider wissen wir noch nicht, was sie damit bezweckt.“

„Können Sie den Drachen beschreiben?“

„Ich werde es versuchen. ... Also, er hatte ein feuerrotes Schuppenkleid. Lange, schwarze Flügel. Außerdem hatte er Hörner, ebenfalls schwarz. Sie waren... Waren wie die Hörner von Shakuba. Genau. Wie die von Shakuba. ... Und der Schwanz. Er war riesig und hatte unzählige Narben, wenn ich mich nicht verguckt habe. Ah ja. Und er war am Ende dreigeteilt.“

 

Shakuba ist das Wahrzeichen dieser Stadt. Ebenfalls ein Drache. Und zwar der erste, der hier aufgetaucht war. Jedoch war er nicht feindlich gesinnt und half unseren Vorfahren, beim Kampf gegen andere Drachen. Doch Shakuba wurde krank und starb. Kurz nach diesem Vorfall, wurde er zum Wahrzeichen und Beschützer dieser Stadt ernannt.

 

„Hm. Gesehen habe ich ihn jedenfalls noch nicht. Hat Gynchox etwa einen neuen Drachen erschaffen?“

„Die Bewohner meinten, es wäre so.“

„Das ist nicht gut. ...“ Besorgt blickte ich auf seinen Schreibtisch.

„Haben Sie vor, sich erneut mit Gynchox anzulegen? Sie wissen, was damals passiert ist...“

„Ja. Ich weiß. Aber es ist mein Schicksal. Und so lange ich Gynchox und ihre Gehilfen nicht besiegt habe, wird es auch meine Aufgabe bleiben.“

„Raymond-sama... Ich bin Ihnen zu tiefen Dank verpflichtet. Wie können wir das je wieder gut machen?“

„Das brauchen Sie nicht. Indirekt bin ich ja für den Schlamassel schuldig....“ Nuschelte ich vor mich hin.

„Wie bitte? Was haben Sie eben gesagt?“

„Nichts von Belang. Ich werde jetzt besser gehen. Und keine Sorge. Ich werde Gynchox schon noch aufhalten.“

„Habt vielen Dank.“ Wir standen auf und schüttelten uns die Hände.

„Passen Sie gut auf sich auf.“

„Das werde ich. Auf Wiedersehen.“

„Auf Wiedersehen.“

 

Nachdem er mich gehen lies, wanderte ich durch die Stadt und wurde von den restlichen Bewohnern begrüßt. Freundlich grüßte ich zurück.

Und ich hatte das Gefühl, als würden mir bald die Hände abfallen. ...

 

Als ich wieder zuhause war, stellte ich meine Einkäufe in die Küche und legte mich kurz darauf auf mein Bett. Ich wollte mich nur kurz entspannen, da klopfte es an meiner Tür.

Ich stand auf und öffnete die Holztür. Vor mir stand der Postbote.

 

„Hallo. Was machen Sie denn hier? Normalerweise komme ich doch sonst immer zu Ihnen?“

„Ich war in der Nähe. Ich habe einen Brief für Sie.“ Sagte der Postbote mit einem freudigen Lächeln.

„Ah. Danke. Das nächste mal komme ich wieder zu Ihnen.“

„Ist gut. Auf Wiedersehen.“

„Wiedersehen.“

 

Ich gehe zurück ins Haus und setze mich auf mein Bett. Gespannt öffne ich den Brief. Er war von Dranzer.

 

>>Liebste Drigger,

wie geht es dir? Mir geht es gut.

Warum hast du den mit dem Beybladen aufgehört? Wenn du mir auf die Frage nicht antworten möchtest, versteh ich das und ich werde nicht weiter Fragen.

Von meinem Trainingsraum aus kann ich auch die Kirschblüten beobachten und ich muss sagen, sie sind wunderschön. Genau so wie dein Foto, das du mir netterweise mitgeschickt hast.

Aber liebste Drigger, du schwafelst ganz und gar nicht. Ich höre dir sehr gerne zu.

Auf deine Antwort freue ich mich schon.

Liebe Grüße

Dranzer<<

 

Dranzer hält mich also immer noch für ein Mädchen... Aber... Irgendwie ist das witzig. Ich bin gespannt, was sich daraus noch entwickelt. Aber... Hey, vielleicht rede ich ja auch mit einem Jungen...? Daran habe ich auch noch nicht gedacht... Hm... Andererseits... Na, egal. Das Geschlecht ist ja egal. Wir sind ja nur Brieffreunde.

 

Ich gehe an meinen Schreibtisch, knipse das Licht an und lege mir Stift und Papier bereit. Ich hatte mir extra Briefpapier mit Kirschblütenmuster gekauft. Und dieses benutze ich nun.

 

„Mal überlegen. Wie fange ich diesmal an?“

 

>>Nihao Dranzer.

Vielen Dank, das du mir zurückgeschrieben hast. Das hat mich sehr gefreut.

Um deine erste Frage zu beantworten, müsste ich weit ausholen. Und da du mich so lieb gebeten hast, werde ich dir alles erzählen. (Könnte etwas länger dauern ^.~)

Okay. Das ganze hat damit angefangen, das es in unserem Dorf und in der Nachbarstadt Drachen gab. Sie besiedeln diese Gegend schon seit Urzeiten, doch angegriffen hatten sie uns nie. Na ja, bis zu jenem Tag. ...

Es war vor ca. 500 Jahren. Damals lebten wir noch friedlich mit den Drachen zusammen. Da tauchten plötzlich Leute auf, die das Gleichgewicht zerstörten. Nun aber wussten die Drachen nicht, das nicht das Dorf schuld war, sondern diese Gestalten... Sie griffen uns an. Doch dank eines jungen Mannes konnte der Frieden wiederhergestellt werden. Danach lebten wieder alle in Harmonie. Shakuba war einer der Drachen. Heute bildet er unser Wahrzeichen...

Du fragst dich jetzt sicher, was es mit mir zu tun hat. Folgendes: Der Held starb an einer Herzkrankheit, die man damals noch nicht kannte. Das war genau 450 Jahre vor meiner Geburt. Sein Todestag ist gleichzeitig mein Geburtstag. Und so hat man mir aufgetragen, da ich auch einen Teil seiner Kräfte erbte, das Böse zu vertreiben und wieder Frieden ins Land zu bringen.

Das Bladen hat mir bisher dabei geholfen. Doch mit der Zeit wurden die Drachen, die Gynchox (meine Gegnerin) schickte, immer stärker. Mein Blade hielt das nicht mehr aus. Mir bleibt zum Glück noch das Erbstück, indem die Macht des Driger eingeschlossen wurde, nachdem mein Blade zu Staub zerfiel. ...

Oh je... Ich habe ja schon wieder so viel erzählt. Normalerweise dürfte ich das gar nicht weitererzählen... Oh je... Was jetzt? ... Ach. Wenn du mir versprichst, es niemandem zu sagen, darfst du den Brief behalten ^.~

Ich rede einfach zu viel.... Sorry. Angewohnheit XD

Ich möchte aber auch etwas über dich erfahren. Was machst du? In welchem Beruf bist du tätig? Bladest du beruflich? Oder nur in deiner Freizeit?

Das war’s dann. Für dieses mal.

Bye, Drigger<<

 

Etwa eine Woche später kam auch schon der Antwortbrief. Gespannt öffnete ich ihn.

 

>>Liebste Drigger,

wie geht es dir? Ich hoffe es geht dir gut. Mir geht es ziemlich gut. Deine Geschichte hört sich sehr interessant an.

In deinem früheren Leben sollst du mal ein Held gewesen sein? Nun ja, das kann ich von mir nicht behaupten. Obwohl ich es gerne wäre. Und warum willst du jetzt mit dem Bladen aufhören?

Ich nehme an du bist/warst ein guter Blader. Ich wäre gerne mal gegen dich angetreten.

Ich verspreche dir hoch und heilig niemanden etwas zu erzählen. Eherenwort!

Du redest viel und ich rede kaum. Ich sag mal: Gegensätze ziehen sich an, oder?

Du kannst Sachen fragen Drigger. Ich blade ab und zu beruflich, nehme an Turnieren teil usw. In meiner Freizeit trainiere ich oder lerne, lese mal ein Buch.

Ich mag es, deine Briefe zu lesen.

Bye Dranzer<<

 

>>Nihao Dranzer,

mir geht’s gut. Danke der Nachfrage.

Ein Held? Nein. Na ja, nicht direkt. Ich bin nur eine Art Reinkarnation und habe deshalb die Aufgabe zugeteilt bekommen. Aber deswegen würde ich mich noch lange nicht als Held bezeichnen ^-^

Du bladest beruflich? Was bist du denn? Chef einer Beybladefirma? :-) Nur ein Witz. Aber im Ernst: Welche Tätigkeit führst du denn aus? Bist Arena-Tester oder so was?

Bist du gut im Bladen? Wenn du gegen mich kämpfen willst, musst du das sein ;P Ich hab so einiges auf dem Kasten. Was deine Herausforderung angeht... Wenn du willst, können wir schon mal gegeneinander antreten. Nur gibt es da ein Problem. Da du in Japan wohnst und ich hier in China, ist das nicht unbedingt vorteilhaft. Und außerdem bin ich zur Zeit wieder sehr beschäftigt. (Gynchox plant irgendwas...)

Gegensätze ziehen sich also an? Meinst du? Du kennst mich doch gar nicht. Okay. Du meinst wahrscheinlich wirklich nur die Tatsache, das ich viel und gerne rede bzw. schreibe... Aber das täuscht. In Wirklichkeit bin ich ein ruhiger Typ, der gerne zuhause sitzt und sich auf den nächsten Kampf vorbereitet. ...

Bist du denn so schweigsam, wie ich es mir denke? Du schreibst ja sehr wenig... Bist du außerhalb auch so??

Na ja. Genug der Fragerei. Ich freu mich auf deine Antwort. ^-^

Liebe Grüße, Drigger<<

 

Von diesem Moment an, erhielt ich jede Woche einen neuen Brief von Dranzer. Und ich schrieb zurück. Das ging lange so weiter.

 

 Fortsetzung Folgt...

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