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­­­­­­­Unerreichte Liebe?

­­­­­­­Unerreichte Liebe?

 

 

Kapitel 1: Die erste große Liebe... Aber mit einem Mann?!

 

Mit meinen 16 Jahren, 175 cm und 70 Kg bin ich ein ganz normaler Durchschnittstyp. Allerdings... bin ich anders gestrickt als andere Jungs. Denn... Ich steh' auf Jungs!!

Ich heiße Masao Kanasawa und bin solo. Es ist Winter und in wenigen Tagen findet das Abschlussfest der Mittelschüler statt.

Die meisten haben auch schon einen Tanzpartner... Ich bin anscheinend der einzige ohne... T.T

Wie gerne hätte ich einen lieben Freund... Aber so ist die Welt nun mal... kalt und ungerecht...

Fans habe ich zwar schon... aber nur weibliche -.- ...

Ich brauche endlich einen Freund!! Aber woher einen nehmen? Schwule sind in dieser Gesellschaft ja wirklich nicht sehr beliebt... Und welcher normale 16 jährige lässt sich mit einem Jungen ein? Obwohl... Meine erste große Liebe war ja auch ein Mann bzw. ein Junge ^.^

Ich werde euch jetzt von ihm erzählen... Er war schon immer sehr offen, während ich... Na ja...

 

Vor vier Jahren. Ich ging wie jeden Morgen um 7.45 Uhr zur Schule. Am heutigen Tag hatten wir nur fünf Stunden Unterricht. Leider hatte ich immer das Problem, dass meine Eltern tagsüber nie Zuhause waren... Also war ich die meiste Zeit, während sie nicht da waren, in der Bibliothek. Dort hielt ich mich am öftesten auf. Mir gefiel es dort. Es war immer so schön ruhig. Hier konnte man in Ruhe seine Hausaufgaben erledigen, für Prüfungen lernen und seine Lieblingsbücher lesen. Ich las am liebsten Liebesromane. Aber keine üblichen! Am liebsten hatte ich solche, die kein Happy End hatten. Wenn das Pärchen am Ende getrennte Wege ging, oder einer der beiden starb... Wenn außer mir niemand da war, habe ich auch gerne mitgeweint. Ich bin leider sehr nah am Wasser gebaut, gebe dies aber nicht gerne zu...

Freunde habe ich leider keine. Viele halten mich für seltsam, da ich fast ausschließlich in der Bibliothek sitze und lese. Aber was ist daran so seltsam? Ist es schlimm, dass ich gerne und viel lese? Ich weis es nicht. Na ja, was soll’s.

Eines Tages. Auch heute war ich in der Bibliothek und las einen Roman. Ein Junge, blonde Haare und eher schwache Statur, setzte sich mir gegenüber an den Tisch und sah mich an. Ich schätzte ihn auf die 12 Jahre, zumindest sah er so aus... Ich beachtete ihn aber nicht weiter und las das Buch zuende.

Nachdem ich fertig war, legte ich es wieder ins Regal und holte mir ein neues. Es trug den Titel „Anfangs war es Freundschaft“. Neugierig wie ich war, schlug ich sofort die erste Seite auf und fing an zu lesen. Was mir entging war, das es sich um einen Schwulen-Roman handelte. Doch das schreckte mich nicht ab. Im Gegenteil. Es war sogar ziemlich interessant. Ich wusste gar nicht, dass sich auch Männer so lieben konnten.

Ich setzte mich also wieder an meinen Platz und las eine Seite nach der anderen. Mein Gegenüber, den ich total vergessen hatte, starrte mich weiterhin an. Es war ein seltsames Gefühl, von einem Jungen im selben Alter angestarrt zu werden... Aber gesagt habe ich nichts... Warum auch? Er hat ja nichts getan...

Drei Tage später war ich dann mit dem Roman durch. Obwohl ich erst 12 bin und die Liebe noch nie erlebt habe, finde ich solche Geschichten immer so rührend. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre schon verliebt... Aber ich hatte ja noch nicht einmal Freunde... Wie also eine Freundin bekommen? Es war ein Traum, der so weit weg war, wie die Sterne am Firmament. Unerreichbar...

 

Seit ich diesen einen Roman las, wollte ich mehr über Schwule und deren Beziehungen erfahren. Auch wenn es eigentlich unnormal war... Aber es war faszinierend und super romantisch.

Ich ging nun auch am Wochenende in die Bibliothek und las ein Buch nach dem anderen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören.

Irgendwann fiel es mir dann auf. Immer wenn ich in der Bibliothek war, war der Junge auch da. Langsam fand ich es unheimlich und sprach ihn an.

 

„Hey du!“

„J-Ja?“ Sagte er stotternd, was mich verunsicherte...

„Warum siehst du mich so an?“

„...“

 

Er lief rot an. Er wurde rot! Was hatte das zu bedeuten? Und warum sagte er nichts?

 

„Na?“ Fragte ich nach.

„…”

 

Er blieb immer noch stumm. Ohne ein Wort zu verlieren, stand er auf und ging nach draußen. Er ließ mich einfach sitzen. Doch ich wollte eine Antwort haben. Ich musste eine haben! Also ging ich ihm nach und sprach ihn erneut an.

 

„Hey! Rede gefälligst mit mir! Warum starrst du mich ständig so an?!“

„W-Weil...“

„Hm?“

Er atmete tief ein und schrie mich dann an: „ICH LIEBE DICH!!!“

„Hä?“

„Ich... Ich liebe dich, Masao...“

 

Das kam so plötzlich, dass ich mich nicht mehr Bewegen konnte. Er liebt mich... Er liebt mich... ER LIEBT MICH!?!? Das kann doch nur ein Traum sein! Das kann es doch gar nicht geben! Ich dachte, so was gäbe es nur

in Büchern...!?

Auch nach Minuten konnte ich mich noch nicht Bewegen. Der Junge musste mich erst wachrütteln.

 

„M-Masao?“

„Äh... Ja?”

„Alles Okay?”

„Hä? Äh...ja. Alles... Okay.“

 

Verunsichert sah ich ihn an. Er schien am ganzen Körper zu zittern. Noch immer war er rot im Gesicht. Er meinte das also ernst. Nachdem ich mich aus meiner Starre befreit hatte, sprach ich ihn erneut an.

 

„Nun mal langsam...“ Er sah mich mit großen Augen an. „... Woher kennst du mich?“

„Ich... habe dich oft beobachtet. Nachdem die Schule aus war, gingst du nicht gleich nach Hause, wie die anderen. Das hat mich neugierig gemacht. Also bin ich dir hinterhergegangen und habe dann deine Leidenschaft entdeckt.“

„Leidenschaft?“

„Ja. Du liest sehr viel. Du scheinst wirklich nichts anderes zu tun, als zu lesen.“

„Ist das verboten?!“

„Nein. So meinte ich das nicht. Ich meine, für einen so jungen Mann ist es doch sehr ungewöhnlich. Andere spielen Fußball und treffen sich mit Freunden. Du gehst stattdessen in die Bibliothek und schnappst dir ein Buch.“

„Oookay. Das sehe ich ein. Aber...“

„Ich habe mich bei der Dame an der Rezeption nach dir erkundigt.“

„... Darf die das überhaupt? Daten hergeben?“

„Keine Ahnung. Sie sagte, du seihst so oft hier, weil deine Eltern arbeiten...“

„Stimmt, ja.“

„Hast du keine Geschwister?“

„Nein. Habe ich nicht.“

„Oh. Ach so. Und Freunde anscheinend auch nicht, was?“

„Warum auch? Die quatschen mich doch immer nur blöd an.“

„Aber Masao...“

„Hm... Und meinen Namen... Hat die Dame ihn dir etwa auch meinen Namen verraten?“

„Was? Nein. Den habe ich von deinen Klassenkameraden. Wieso?“

 

Ich fasste mir an die Stirn. Mann, was ist das nur für einer? Holt sich Infos über mich von anderen, anstatt mich

selbst anzusprechen... Das ist ja noch verrückter als in meinen Romanen...

 

„Gut. Ich habe verstanden. Sag mal, wie heißt du eigentlich?“

„Hm? Oh. Entschuldige. Ich heiße Watanabe Katsuya. Nenn mich ruhig Katsuya.“

„Katsuya also. In welche Klasse gehst du? Welche Schule?“

„In die 1. Mittelschulklasse der Eigahu-Konata-Schule.“

„DIE EIGAHU-KONATA?!?!!“

„Ja.“

„Gottchen. Die liegt doch mindestens 20 Minuten von hier entfernt.“

„Ja... Schon.“

„Woher kennst du mich dann?“

„Ich habe dich mal in einer Buchhandlung in der Stadt gesehen. Du warst so in das Buch vertieft, dass du nicht einmal den andrang bemerkt hast.“

„Andrang?“

„Weist du nicht mehr? Der Laden war so voll, wegen der Schnäppchenwochen.“

„AH! Jetzt weis ich wieder. Damals habe ich mir gleich fünf Romane gekauft. Die waren echt klasse.“

„Fünf?“

„Ja.“

„Du liest echt viel.“

„Was dagegen?“

„Nee. Überhaupt nicht. Welches Genre liest du denn am liebsten?“

„...“

„Willst du’s mir nicht erzählen?“

„Kann ich dir denn vertrauen?“

„Wieso?“

„Ich kenne dich erst seit 15 Minuten...“

„Ach komm.“

Verlegen flüsterte ich dann: „Liebesromane...“ Und noch leiser fügte ich hinzu: „..von Schwulen...“

 

Zu meinem Unglück, verstand er jedes Wort.

 

„Sch-Schwulenromane!?“

„Psst!“

„Ups...“

„Idiot!“

 

Weil mir das so peinlich war, drehte ich mich um und ging wieder rein. Katsuya folgte mir.

 

„Sorry. ... Das hat mich echt überrascht.“

„Was denn? Du hast mir doch ständig beim lesen zugesehen...“

„Äh... Eigentlich habe ich DICH beobachtet und nicht die Bücher...“

 

Oh Mann. Das wird ja immer schöner. Ein Junge der für mich schwärmt. Ich fiel einmal mehr aus allen Wolken. Doch irgendwie war mir Katsuya sympathisch.

 

Ich seufzte und gab ihm dann folgende Antwort:

„Na schön. OK. Ich gebe auf. Du hast gewonnen.“

„Hä? Wie?“

„Ich bin ab sofort dein Freund.“

„Was?! Echt?“

 

Er freute sich nun wie ein Schnitzel.

 

„Bild dir bloß nichts darauf ein. Du bist ab jetzt ein Freund, mehr nicht!“

„Oh...“ Gab er mehr als nur enttäuscht von sich. Doch schon nach kurzer Zeit hob er seinen Kopf wieder an und grinste mich an. „Hihi. Ist gut. Danke.“

„Danke? Wofür?“

„Ich bin doch jetzt dein Freund. Dein allererster Freund. Das freut mich.“ Gab er mir als Antwort und umarmte mich so stürmisch, dass ich gleich rot anlief und ihn von mir wegstieß.

Verwirrt blickte er mich an. „Was ist denn?“

„Nur weil ich Schwulenromane lese, heißt das nicht, das ich dazugehöre. Kapiert?!“

„Oh. Klar. Sorry.“

 

Er sah mich an, als wolle ich mit ihm Schluss machen. Dabei sind wir doch nicht zusammen... Oder?

 

Kapitel 2: Nur Freunde?

 

Dadurch das Katsuya in einer ganz anderen Schule war, waren wir nicht sehr oft zusammen unterwegs. Hin und wieder begegneten wir uns in der Stadt. Oft aber, trafen wir uns in der Bibliothek. Dort lasen wir meist dieselben Bücher und verglichen dann unsere Eindrücke. Meistens empfand ich das Ende ganz anders als Katsuya und das wunderte mich ein wenig. Jedes mal, wenn wir zusammen was unternommen haben, sind mir Gemeinsamkeiten zwischen uns aufgefallen. Nur bei unseren Gefühlen hatten wir andere Empfindungen. Ich weis nicht, warum das so war. Und erklären kann ich es bis heute nicht, aber... Genau diese Eigenschaft, die Katsuya und mich unterschied, war sehr wichtig. Ich denke, dass wir nie so gute Freunde geworden wären, hätten wir dasselbe empfunden...

Heute war einer der Tage, an denen Katsuya keine Zeit hatte. Und das war sehr selten. Meistens hatte er früher aus und holte mich dann ab. Viele aus meiner Klasse fragten mich, wer das sei. Doch das einzige was ich immer antwortete war: „Ein Freund.“ War das ein Fehler? War es ein Fehler, ihn NUR als Freund zu bezeichnen? Wir verbrachten so viel Zeit miteinander, dass es fast schon unnatürlich war. Meine Klassenkameraden fangen auch schon an, über mich herzuziehen. Sie sagen dann so was wie: „Seid ihr ein Paar?“ oder „Seit wann seit ihr schon zusammen?“ Irgendwie habe ich es satt. Nur weil ich meine Mitschüler für unreif und kindisch halte und wenig mit ihnen zu tun habe, heißt das nicht, dass sie mich so anreden dürfen. Ich sollte vielleicht mal etwas sagen... Aber was? Etwa das ER in Mich verliebt ist? Das geht doch nicht!? Dann würde ich ihn ganz bestimmt verlieren. ... Was?! Was habe ich da gerade gedacht? Ich würde ihn verlieren? Er ist doch nur ein Freund. Ein guter Freund und mehr nicht. Wieso denke ich dann so was?! ...

Irgendwie lies mich dieser Gedanke gar nicht mehr los. Nicht einmal aufs lesen konnte ich mich konzentrieren. Ich beschloss früher heimzugehen. Unterwegs kam ich an meiner Lieblingsbuchhandlung vorbei. Normalerweise ging immer rein und holte mir einen neuen Roman. Doch heute hatte ich keine Lust dazu. Also ging ich weiter und machte mir weiterhin Gedanken um Katsuya.

Daheim machte ich mir einen Fencheltee und ging dann in mein Zimmer. Dort setzte ich mich an meinen Tisch und starrte die Tasse an. „Empfinde ich wirklich etwas für ihn? Wenn ja, wie kann ich das herausfinden? Obwohl.. Vielleicht ist es ja nur, weil er mein erster Freund ist. Ja, das wird es sein. Immerhin kenne ich ihn auch noch nicht sehr lange. Dieses Gefühl wird bestimmt irgendwann verschwinden.“ Ich trank den Tee aus und legte mich dann in mein Bett. Allerdings nicht um zu schlafen. Nein. Dazu war ich viel zu aufgekratzt. Katsuya wollte meine Gedanken nicht in Ruhe lassen. Ich beschloss meinen Roman „Anfangs war es Freundschaft“ noch einmal zu lesen. Vielleicht verstand ich meine Gefühle für ihn dadurch besser?

 

Am nächsten Tag. Ich hatte heute schon sehr früh Schulschluss und danach auch nichts vor. Also ging ich, wie so oft, in die Buchhandlung in der Stadt. Nachdem ich mich für ein neues Buch entschieden hatte und bezahlen wollte, sprach mich die Kassiererin an. Wir kannten uns inzwischen richtig gut. Anscheinend war ich ihr Lieblingskunde. „Sag mal...“, fing sie an zu reden, „Was war gestern mit dir los? Du bist einfach vorbeigegangen?“ „Du hast mich also gesehen?“ „Natürlich. Ich warte jeden Tag auf dich.“ „Aha.“ Sagte ich und wollte schon gehen, da hielt sie mich am Arm fest. Sie rief einem ihrer Kollegen etwas zu und zog mich dann ins Lager. Dort setzten wir uns auf einen Karton und sie fing erneut an zu reden. „Jetzt erzähl schon. Mir kannst du wirklich alles erzählen.“ Sie sah mich so freundlich an, dass ich gar nicht nein sagen konnte. Auch wenn es mir unangenehm war, davon zu reden, fing ich an. „Also, es ist so. Mein Freund und ich sind... Na ja, ich kenne ihn erst seit 2 Wochen. Und er... Er hegt gewisse Gefühle für mich.“ „Oh.“ „Ich aber, wollte nicht mehr sein, als nur ein Freund... Aber inzwischen weis ich nicht mehr, ob ich wirklich nur Freundschaft für ihn empfinde. Was soll ich denn jetzt machen?“ „Also, du weist nicht, ob es nun Liebe ist? Richtig?“ Ich gab mit einem Kopfschütteln zu verstehen, dass sie recht hatte. „Tja, was machen wir da?“ „Das wüsste ich auch gern.“ „Am besten ist, wenn du dich mit ihm aussprichst. Wenn er noch immer in dich verliebt ist, dann kann er dir deine Gefühle sicher besser beschreiben...“ „A-aber...“ Ich lief knallrot an. Wie konnte sie so etwas von mir verlangen? Den Jungen fragen, der in mich verknallt ist?! Ich glaube, das dass kein Mensch auf der ganzen Welt machen würde. ... Andererseits... Wo sollte ich denn sonst herausfinden, was diese Gefühle bedeuten?

Ich stand auf und verbeugte mich. „Vielen Dank. Ich muss jetzt gehen. Wiedersehen.“ Noch immer rot im
Gesicht, verlies ich den Laden und überlegte, ob ich ihn fragen sollte. Doch auch nachdem ich Zuhause war, hatte ich keine Antwort. Seufzend öffnete ich die Eingangstür und zog mir meine Schuhe aus. Betrübt ging ich durchs Wohnzimmer. Meine Eltern beobachteten mich, wie ich langsam in mein Zimmer ging. Ich machte die Tür zu und legte mich auf mein Bett. „Soll ich ihm meine Gefühle anvertrauen? Kann er sie verstehen? Aber... was ist, wenn ich ihn nun wirklich liebe? Ich...“ Besorgt drehte ich mich zur Seite. „Ich habe Angst...“, flüsterte ich.

Gerade als ich etwas ruhiger wurde, klopfte es an meiner Zimmertür. „Herein.“ Es war meine Mutter. „Masao. Was ist los?“ „Ich...“ Langsam setzte ich mich auf, blickte sie aber nicht an. Ich sah auf meine Füße. „Masao?“ „Ich glaube...ich bin verliebt…”, gab ich eher nuschelnd zu. „Ah. Aber, was hast du dann?“ „Ich...“, den Tränen nahe, erzählte ich ihr, dass ich meine Gefühle nicht genau deuten konnte. Sie hörte mir zu, solange bis ich fertig war. Ich war inzwischen so fertig, dass ich beinahe zu heulen angefangen hätte. Meine Mutter sah dies und nah mich tröstend in den Arm. Sie streichelte mir über den Kopf, während ich sie umarmte. „Masao. Wenn du Angst hast, dann musst du dir deiner Gefühle wirklich bewusst werden. Rede mit ihr. Sie wird es sicher verstehen.“ „A-Aber...“ Sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und verlies dann lächelnd mein Zimmer.

Dass `sie´ eigentlich ein er war, verschwieg ich. Warum wusste ich nicht. Ich glaube es war Instinkt. Nun riet mir auch meine Mutter, dass ich mich ihm anvertrauen sollte. Wieso? Wieso wollen alle, dass ich reinen Tisch mache? Das war eindeutig zufiel. Kaum war sie weg, fing ich an zu weinen. Die Tränen rannen über mein Gesicht, welches ich in meinem Kopfkissen vergraben hatte. Das Kissen fest umklammert, heulte ich noch sehr lange. War ich wirklich in ihn verliebt? Ich gebe ja zu, dass er mir sympathisch, sehr sympathisch war... aber, er ist ein Junge. Und ich bin doch noch so jung. Was soll ich nur machen?

 

Am nächsten Morgen stand ich schon sehr früh auf. Ich zog mich gerade an, da fiel es mir auf. Meine Augen waren rot. Ich hatte wohl auch noch im Schlaf geweint. Aber so konnte ich doch nicht in die Schule. Was sollte ich denn jetzt machen? Nach kurzem überlegen, ging ich ins Badezimmer. Dieses schloss ich dann ab und legte mir ein kaltes Tuch auf meine Augen. Etwa zehn Minuten lang, hatte ich das Tuch auf meinen Augen und hoffte, dass man die Spuren der letzten Nacht nicht mehr sehen würde. Als ich wieder in den Spiegel sah, fiel mir ein Stein vom Herzen. Es hatte geholfen. Gut. Jetzt war ich wieder fit. Ohne zu frühstücken, ging ich dann zur Schule. Ich hatte in dieser Phase meines Lebens, einfach keinen Hunger. Auch wenn es nicht besonders gesund war.

Ich ging also wie jeden Tag sehr früh zur Schule. Nachdem ich in meinem Klassenzimmer war, legte ich meinen Kopf auf meine Arme, die auf der Tischplatte lagen und sah aus dem Fenster. Die anderen sahen mich komisch an. Sehr selten kam es vor, dass ich kein Schulbuch las und mich auf den Tag vorbereitete. Eine meiner Mitschülerinnen sprach mich daraufhin an. „Hey. Masao-kun.“ „Mhm?” „Was ist denn mit dir los?“ „...“ „Na? Willst du’s mir nicht verraten?“ Ich sah sie an. Yoko-chan war eigentlich die einzige Klassenkameradin, die ich leiden konnte. Ich seufzte. „...Ich glaube, ich bin verliebt...“, flüsterte ich mehr zu mir selbst. „Verliebt?!“, sie brüllte sofort alles heraus. „Waahh!“ „Ups. Sorry.“ Doch das war schon zu spät. Sofort wussten alle in der Klasse bescheid. „Wer ist es? Sag schon?“ „Vielleicht ich?“ „Nein! Ich!“ „Ich! Oder?“ Ich hatte es befürchtet. Es war also wahr. Ich war wirklich der beliebteste Junge... Oh Gott. Ich hatte das immer nur für Gerüchte gehalten... Was sollte ich denn jetzt machen? Doch zu meinem Glück kam gerade unser Lehrer herein.

Den ganzen Tag über, wurde ich von den anderen ausgefragt. Nach Schulschluss war ich dann so fertig, dass ich es kaum noch geschafft habe, zur Bibliothek zu kommen...

 

Kapitel 3: Klarheit

 

 Kaum war ich auf meinem Stammplatz, kam auch schon Katsuya daher. Eigentlich wollte ich mich jetzt entspannen... „Hallo Masao-kun!“ „Hallo...“ Ich sah ihn nicht an. “Was ist denn los?” Ich seufzte. Katsuya senkte seinen Kopf und sah mir direkt ins Gesicht. Kaum konnte ich seine Augen erkennen, wurde ich schlagartig knallrot. Sofort drehte ich meinen Kopf und versuchte mich zu beruhigen. „Masao-kun? Was ist denn los?!“ „N-Nichts.“ „Sicher?“ „JA!“ Ohne es zu wollen, brüllte ich ihn an. „Oh. Tut mir leid, das wollte ich nicht.“ „Schon gut. Jeder ist mal schlecht drauf.“ „Das ist es nicht...“ „Aber was dann?“ „Ich...“ Und schon wieder wurde ich rot. Das war mir vielleicht unangenehm... Ich hoffte, dass es Katsuya nicht auffiel... Doch das ging wohl daneben... „Masao-kun... Du bist so rot im Gesicht... Bist du krank?“ Ich stutzte. Krank? „Nein. Ich bin nicht krank.“ „Aber was hast du dann?“ „...“ Es wurde immer schlimmer. Warum musste er sich meinem Gesicht so nähern? Und das, wo ich doch gerade mit meinen Gefühlen kämpfte. Wieder seufzte ich. Nun war ich wirklich K.O. Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und schloss meine Augen. „Hast du wirklich nichts?“ „Ich...“ „Ja?“ Ohne es vorgehabt zu haben, flüsterte ich ihm folgende Worte zu: „Ich...Ich liebe...dich...“ „Was?“ „...“ Wiederholen wollte ich es nicht, dafür war es mir zu peinlich. „Du...Du...“ Langsam hob ich meinen Kopf. „...“ „W-Wirklich?“ „...Ja.“ Sofort nachdem er es verstanden hatte, zog er mich zu sich hoch und umarmte mich. Das kam so plötzlich, dass ich mich überhaupt nicht bewegen konnte. „Ich dich auch.“ „Ich weis.“ Gab ich verlegen als Antwort.

Erst einige Minuten später lies er mich wieder los. Katsuya sah mich an. Mit diesem freundlichen Lächeln, dem ich nicht widerstehen konnte. Etwas überkam mich. Ich musste einfach. Und zurückhalten wollte ich mich auch nicht mehr. Nachdem ich mich vergewissert hatte, das mir niemand zusah, näherte ich mich ihm. Katsuya blickte mich verwirrt an. Dieses Gefühl, unbedingt seine Lippen schmecken zu wollen, musste ich einfach loskriegen. Aber wie, außer ihn zu küssen? Aber das war mir in diesem Moment egal. Nur einen Augenblick später, berührten sich unsere Lippen. Ja. Ich küsste ihn.

Erst nach einer Minute lies ich von ihm ab. Beschämt setzte ich mich auf meinen Platz und sah rot angelaufen auf den Tisch. „T-Tut mir leid.“ Nuschelte ich. Lange wartete ich auf eine Antwort, doch ich bekam keine...

Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. „Katsuya?“ „J-Ja?“ „Alles...Okay?“ „Ja. Ja. Alles Okay.“ Plötzlich blickte mich Katsuya nicht mehr geschockt, sondern fröhlich an. Ja. Er lachte. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich hatte schon Angst. Auch ich lächelte nun. „Masao-kun?“ „Ja?“ Fragte ich froh gelaunt. „Alles Okay?“ „Ja. Alles Okay.“ Ich zog nun ein Buch aus meiner Tasche und legte es vor seine Nase. „Hier.“ „Hm? Was ist das?“ „Ein Buch.“ Gab ich ihm zu verstehen. „Schon klar. Ich meinte, was soll ich damit?“ „Lesen?“ „Ha-Ha.“ „Was denn?“ „So ernst? Und worum geht’s?“ „Lesen^.^“ „Schon gut. Ich lese ja.“ Gleich nachdem er dies sagte, fing er an zu lesen. Die ersten paar Minuten beobachtete ich ihn, dann aber holte ich mein Buch hervor. Leider war ich so müde, dass ich schon nach nur 15 Minuten wegnickte. Ich versuchte zwar, mich noch Wachzuhalten, doch es klappte nicht. Und so legte ich meinen Kopf auf das aufgeschlagene Buch und schlief ein.

Katsuya las noch immer. Irgendwann bemerkte er, dass ich eingeschlafen war und versuchte mich zu wecken. Doch das gelang ihm nicht. Während ich vor mich hin sabberte, überlegte er, wie er mich wecken könnte. Doch ihm schien nicht fiel einzufallen. Er setzte mich aufrecht hin und sah mich an. Langsam kam er mir näher. Nur wenige Sekunden später, küsste er mich. Er küsste mich solange, bis ich aufwachte. „Puah!“ „Wieder wach?“ „Hä?“ „Du bist unterm lesen eingeschlafen... Sieht echt süß aus, wenn du sabberst.“ Und schon lief ich knallrot an. „Na und? Jeder macht doch irgendwas im Schlaf!“ Schrie ich ihn an. Er wich etwas zurück. „Sorry. Ich wollte dich nicht anschreien. Ehrlich nicht.“ Er lächelte mich an und gab mir daraufhin einen Kuss auf die Stirn. „Schon gut. Das passiert jedem mal.“ Ich sah ihn dennoch beschämt an. Katsuya sah auf seine Uhr. „Oh. Ich muss leider gehen. Sehen wir uns morgen wieder?“ „Hm? ... Ja. Ich bin um 15.45 Uhr hier.“ „OK. 15.45 Uhr. Bis Morgen. ^-^“ „J­a. Bis morgen.“ Kurz darauf war er auch schon weg. Ich beschloss, auch nach Hause zu gehen. Meine Mutter wird sich sicher freuen, dass ich nun Klartext mit `ihr´ gesprochen habe.

Doch bevor ich nach Hause ging, ging ich mal wieder zu meiner Lieblingsbuchhandlung. Ich wollte der Verkäuferin noch danken. Ich ging also rein und sah mich um. Doch ich sah sie nirgends, also beschloss ich, einen Mitarbeiter zu fragen. „Ah, du meinst Shoko-san? Sie hat heute frei. Soll ich ihr etwas ausrichten?“ „Hm. Ja. Sagen Sie ihr, dass alles geklärt sei. Und richten Sie ihr noch meinen Dank aus.“ „OK. Mach ich. Wiedersehen, Masao-kun.“ „Danke. Wiedersehen.“

 

Am Nachmittag ging ich dann, wie verabredet, zur Bibliothek. Ich wartete und wartete, doch Katsuya kam nicht. Ich konnte mir aber auch nicht erklären, was los war. Zum Glück hatte er mir seine Adresse gegeben, so konnte ich ihn zumindest besuchen. Leider war sein Wohnheim nicht gerade um die Ecke... Also fuhr ich mit der U-Bahn. Etwa 15 Minuten später war ich dann vor besagtem Wohnheim. Zögernd ging ich also rein und suchte sein Zimmer. Als ich vor seiner Tür stand, wurde mir ziemlich mulmig. Vielleicht war er absichtlich nicht gekommen... Oder er war wo anders? Was war, wenn er nun Besuch bekommen hat und nicht weg kann? Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum... „Ich bin doch extra hergefahren! Ich gehe da jetzt rein!“ Ich atmete tief durch und klopfte dann an. Ich bekam ein heiseres „Herein“ als Antwort. Ich öffnete also die Tür und sah Katsuya im Bett liegen. Ich sah noch einmal genau hin. „Oh. Du hast dich doch nicht etwa erkältet?!“ Katsuya sah mich mir glasigen Augen an. Leise sagte er dann: „Doch. ... Tut mir leid.“ „Das muss dir doch nicht leid tun.“ Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und tastete seine Stirn ab. „Hm...“ „Aber... Ich hab dich nicht einmal angerufen... *Hust*“ „Psst. Du bleibst jetzt still. Du hast Fieber. Wo ist denn hier das Bad?“ „Dort hinten...“ Er zeigte mit einem Finger auf einen Nebenraum. Sofort stand ich auf und holte eine kleine Schüssel und ein Tuch. Ich tauchte das Tuch in das kalte Wasser und legte dieses dann auf seine Stirn. „Ah...“ „Geht’s?“ „Ja...Danke.“ Ich lächelte ihn an und deckte ihn wieder zu. Katsuya schloss seine Augen und schlief bald darauf ein. Ich beobachtete ihn noch eine Weile, ehe ich aufstand und mich in dem Zimmer umsah. Wie zu erwarten, hatte er ein prall gefülltes Bücherregal. Die meisten waren allerdings Schulbücher. Hin und wieder sah ich wieder zu Katsuya und befeuchtete das Tuch. Dann widmete ich mich wieder dem Zimmer. Ich sah mir einige seiner Bücher an. Dass er Krimis liest, wusste ich, aber dass er auch Action-Thriller mag, hatte er mir nicht erzählt. Ich frage mich, ob er mir noch irgendwas verheimlicht?

 

Kapitel 4: In Bedrängnis

 

Nach etwa einer Stunde wachte Katsuya auf. Er sah mich verschlafen an. „Geht’s dir besser?“ Ich beugte mich über ihn und prüfte, ob er noch Fieber hatte. „Das Fieber ist zumindest gesunken.“ Er setzte sich auf und nahm meine Hand. „Danke.“ „Warum bedankst du dich ständig?“ „...Du bist die ganze Zeit hier gewesen...“ „Selbstverständlich. Ich lasse doch meinen Freund nicht im stich, wenn er Krank ist.“ Er lächelte. „Danke.“ Seufzend blickte ich ihn an. „Jetzt hör auf dich zu bedanken und mach ein bisschen Platz.“ „Hä?“ Er sah mich verwirrt an, während ich zu ihm unter die Decke krabbelte. Gleich nachdem er es geschnallt hatte, machte er für mich Platz. Ich umarmte ihn und zog dann die Decke über unsere Schultern. Arm in Arm kuschelten wir uns aneinander und sahen uns verliebt an. „Ich liebe dich, Masao.“ „Ich... dich auch.“ Mir war es immer noch peinlich, es auszusprechen. Ich liebte ihn wirklich, doch davon reden war mir unangenehm...

Als wir so dalagen, Arm in Arm, wurde mir richtig warm ums Herz. Ich schloss meine Augen und genoss diese Wärme, die sein Körper ausstrahlte. Wir atmeten beide im gleichen Takt. Es kam mir vor, als würden unsere Herzen synchron schlagen. Wahrscheinlich lag ich sogar richtig. Aber das konnte ich nicht genau sagen, da mein Herz so laut schlug, wie nie zuvor.

Und so verbrachten wir den Rest des Tages zusammengekuschelt in seinem Bett. Kein Wort verlies unsere Lippen. Wir wollten diese romantische Stimmung einfach nicht unterbrechen. Ich fragte mich, was er jetzt wohl denkt. Ich öffnete langsam meine Augen. Auch er öffnete seine Augen und nur kurze Zeit später waren wir in einem Kuss verschmolzen. Ich wollte, dass dieser Moment niemals aufhöre, doch es war uns nicht vergönnt. Wir unterbrachen diesen Kuss um Luft zu holen. Doch nur wenige Sekunden später waren wir wieder eins. Ein Kuss nach dem anderen folgte. Langsam fuhr er unter mein Hemd. Obwohl ich etwas erschrocken war, lies ich ihn weitermachen. Ich genoss seine Streicheleinheiten. Ich wusste gar nicht, dass Katsuya so zärtlich sein konnte. Doch nun war ich dran. Ich näherte mich seinem Gesicht und knabberte ein wenig an seinem Ohr herum. Es schien ihm zu gefallen. Kurze Zeit später kroch ich etwas nach unten und liebkoste seinen Hals. Er stöhnte. Verwundert sah ich ihn an. Doch kurz darauf lachten wir. Einen Moment später lagen wir uns wieder in den Armen und gaben uns einen Kuss nach dem anderen. Irgendwann schliefen wir dann ein.

Am Abend wachte ich dann auf. Verschlafen sah ich auf die Uhr. Sie zeigte 19.09 Uhr an. „Hm? ... AH!!!“  „Hä? Was?“ „Oh Verdammt!“ „Masao?” „Tut mir leid, Katsuya. Ich muss jetzt gehen.“ „Was?“ „Es ist schon nach sieben!“ „Schon?” Er blieb gelassen. „Ich müsste schon längst Zuhause sein... Verflixt.“ „Bleib doch über Nacht.“ „Ich soll was?“ „Übernachten.“ „Ja, aber meine Eltern...“ „Unten steht ein Telefon. Ruf sie halt an.“ Er setzte sich auf und lächelte mich an. „Ich weiß ja nicht...“ „Ach komm. Nur für heute. Morgen ist doch Samstag.“ „A-Aber...“ Er setzte einen Hundeblick auf. Ich konnte einfach nicht widerstehen. „OK. Du hast gewonnen. Aber ich muss jetzt anrufen, sonst darf ich nicht... Wenn ich überhaupt darf...“ Lächelnd stellte sich Katsuya neben mich hin und nahm meine Hand. Sofort ging er los und zog mich hinterher. Nachdem wir vor dem Telefon standen, bekam ich weiche Knie. „Und wenn ich nicht bleiben darf?“ „Das wird schon nicht passieren.“ Ich nickte und nahm den Hörer. Piep-Piep „Ja?“ „Hallo Mama. Ich bin’s.“ „Masao! Wo steckst du?“ „Ich bin bei einem Freund.“ „Und wo?“ „In Kodenmacho.“ „Was? In Kodenmacho?!“ „Ja. Ich wollte fragen...“ Kurz zögerte ich und sah zu Katsuya, der lächelnd den Kopf schüttelte. „...ob ich vielleicht bei ihm übernachten darf?“ „Also, ich weiß ja nicht...“ „Bitte Mama. Ich komme morgen wieder nach Hause.“ „Und was ist mit...?“ „Den können wir ja trotzdem feiern.“ „... Ja gut. Aber du kommst so früh wie möglich zurück, ja?“ „Ja. Versprochen. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Tuut. „Katsuya, sie hat ja gesagt^.^“ „Toll.“ Und so gingen wir Hand in Hand aufs Zimmer zurück. Nachdem wir wieder drinnen waren, fragte er mich: „Was wollt ihr denn feiern?“ „Ach... Nur meinen Geburtstag.“ „Was?! Du hast morgen Geburtstag?“ „Ja. Wieso?“ „Wieso? Wieso weiß ich davon nichts?“ „Du hast nicht gefragt...“ „Ja aber...“ „Warum regst du dich jetzt so auf? Leg dich lieber wieder hin, du bist immer noch Krank.“ Ich packte ihn und legte ihn ins Bett und deckte ihn zu. „Ich hole uns jetzt was zu Essen. Und du bleibst liegen!“

Lachend ging ich aus dem Zimmer und suchte nach etwas Essbarem. Doch da ich mich hier überhaupt nicht auskannte, dauerte es ein wenig bis ich überhaupt irgendwas fand. „Ah. Hey.“ „Ja?“ Der Junge drehte sich zu mir um. „Kannst du mir sagen, wo ich hier was zu Essen finde?” „Bist du neu hier?“ „Nein. Ich besuche nur einen kranken Freund.“ „Ach so. Einfach den Flur geradeaus und dann links. Da findest du ein paar Automaten. Die Mensa hat leider schon zu.“ „Egal. Danke.“

Ich verbeugte mich und ging dann weiter. Bei den Automaten angekommen, fiel mir auf, dass ich nur noch 250 Yen dabei hatte. „Oh. Mist!“ Ich musste ziemlich laut geflucht haben, da mich ein Mädchen ansprach. „Hallo du.“ „Hm? Oh, hallo.“ „Was machst du denn da?“ „Verzweifeln…” „Warum das denn?” „Weil ich nicht genug Geld habe...“ „Warum holst du dir dann nichts?“ „Wie meinst du das?“ „Aus deinem Zimmer...“ „Ach. Nein, das geht nicht.“ „Warum?“ „Weil ich aus Bakuro bin.“ „Aus Bakuro?!“ „Ja. Ich besuche hier nur einen Freund.“ „Ach so. Ist das nicht etwas weit weg?“ „Na ja.“ „Wie viel hast du denn noch?“ „250 Yen. Nein. Warte mal. Wenn ich die Fahrkarte noch mitzähle... Dann habe ich ja nur noch 30 Yen.“ Ich lies den Kopf hängen. Hätte ich doch gleich mehr Geld mitgenommen. „Ach, egal. Tschüss.“ Ich wollte gerade wieder gehen, da hielt mich das Mädchen mit den langen blonden Haaren am Ärmel fest. Ich drehte mich zu ihr um. „Was ist denn?“ „Wie wäre es, wenn ich dir was gebe?“ „Wie?“ „Ich gebe dir was ab.“ „Von was?“ Ich verstand nur Bahnhof. „Von meinem Geld. Ich will dich und deinen Kumpel ja nicht verhungern lassen...“ „Aber wie soll ich es dir denn dann zurückgeben? Ich wohne doch woanders.“ „Ja. In Bakuro. Ich weiß.“ „Warum willst du mir dann was geben?“ „Weil ich dich süß finde, darum.“ „Waaaas?!“ „Nicht so laut!“ „A-Aber...“ Ich sah sie geschockt an. „Nun mal nicht so schüchtern. Ich tu dir doch nichts.“ „A-a-a...“ „Hihi. Du bist echt süß. Ich heiße übrigens Togawa Mina.“ „Ich bin Kanasawa Masao.“ „Masao-kun also?“ „Äh...“ Ich wich zurück. Doch sie kam immer näher auf mich zu. „Komm mal her.“ Ich wich weiter zurück. Doch dann stieß ich an den Automaten an. Sackgasse. Was nun? Ich hatte doch Katsuya. Ich wollte nicht. Neeeiiin!“ Ich rannte weg. So schnell ich nur konnte.

 

Kapitel 5: Streit und Versöhnung

 

Ich lief wieder zurück. Während ich das tat, drehte ich mich hin und wieder um, um mich zu vergewissern, dass sie mir nicht hinterherkam. Erleichtert seufzte ich und blieb stehen. Ich sah nach vor und erkannte, das da wer an der Wand lehnte. Ich ging auf ihn zu. Mit jedem Schritt, dem ich ihm näher kam, bekam ich es mit der Angst. „Katsuya? Was machst du hier?“ „M-Masao?“ Das klang gar nicht gut. Er war total erschöpft und konnte sich kaum aufrecht halten. Ich rannte zu ihm und stütze ihn. Er war schweißgebadet. Anscheinend ist sein Fieber wieder gestiegen.

Mit aller Mühe trug Katsuya ihn in sein Zimmer zurück und legte ihn ins Bett. Sofort bekam er einen kalten Lappen auf die Stirn und sprach ihn an. „Katsuya? Katsuya?!?“ Doc her antwortete nicht. Verdammt! Was sollte ich denn jetzt machen? Ich beschloss, den Wohnheimsprecher aufzusuchen. Der hatte bestimmt etwas, um sein Fieber zu senken.

Ich ging also nach unten und suchte nach dem Wohnheimsprecher. Doch leider war er nicht in seinem Zimmer. Was jetzt? Panisch lief ich durch den Flur. Irgendwo musste doch irgendwer sein. Oder?

10 Minuten vergingen. Ich hatte immer noch niemanden gefunden. Als ich dann im zweiten Stock war, fand ich endlich jemanden. Er war ziemlich groß. „Entschuldigung? Wo ist denn der Wohnheimsprecher?“ „Das bin ich. Was ist denn los?“ „Mein Freund hat hohes Fieber und...“ „Uh. Dann komm mit.“ Ich ging ihm hinterher. Zusammen holten wir aus seinen Sprechzimmer den Erste-Hilfe-Kasten und gingen dann zu Katsuya.

In seinem Zimmer angekommen, holte er das fiebersenkende Mittel aus dem Kasten und verabreichte es ihm. Erleichtert sah ich nun auf Katsuya. Sein Atem wurde ruhiger. „So. Das müsste helfen. Ich werde noch einen Arzt rufen. Pass doch bitte auf ihn auf, ja?“ „Ja. Mach ich.“

Der Wohnheimsprecher ging nach draußen und reif einen Arzt an. Etwa 10 Minuten später war er auch schon da. Er untersuchte Katsuya und verschrieb dann ein paar Tabletten sowie Bettruhe. Nachdem der Arzt und der Wohnheimsprecher gegangen waren, setzte ich mich auf einen Stuhl. Erleichtert seufzte ich. Zum Glück habe ich noch jemanden gefunden...

 

Am nächsten Morgen.

Fortsetzung Folgt...

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