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Und dennoch liebe ich dich!

Und dennoch liebe ich dich!

 

Spät am Abend. Ein Mädchen, nicht älter als neun, lag auf ihrem Bett. Weinend - verzweifelt.

„Warum? Warum hat er mir das angetan?“ Dachte das Mädchen.

Es war spät am Abend, als es passierte...

 

*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~*

 

Judai Yuki, 16 Jahre alt, und seine kleine Freundin Kushell, 9, gingen Hand in Hand durch die vollen Straßen der Großstadt.

„Wohin wollen wir jetzt gehen?“ Judai drehte sich lächelnd zu ihr um.

„Nach Hause. Ja?“ Fragte Kushell mit ihrer hellen Stimme.

„Okay“ meinte Judai nur und sah wieder nach vorn.

 

Es waren nur wenige Minuten, als sie wieder auf der Couch saßen und nun heiße Schokolade trunken.

„Ju-chan?“ Sie richtete ihren Blick zu ihm auf. „Was machen wir heute abend?“

Der Junge überlegte kurz, ehe er antwortete. „Wie wäre es...wenn wir uns ins Bett kuscheln und etwas fernsehen?“

Ein frohes Lachen zierte nun ihr rundes Gesicht. „Au ja!“ Rief sie dann und kuschelte sich an seinen Körper.

Zusammen sahen sie sich noch den laufenden Film über Tiere an, dann machten sie sich auf und gingen in ihr Zimmer. Dort setzte sich Kushell schon auf das Bett, während Judai noch kurz im Bad verschwand.

Als er dann nach wenigen Minuten wieder zurückkam, hatte er nur ein Handtuch um die Hüfte gewickelt und ging langsam auf Kushell zu.

„Lass uns erst mal baden gehen, okay?“

Nach kurzem warten antwortete das Mädchen: „Gern. Ich komme gleich.“ Sie öffnete ihren Schrank und holte ein paar Sachen hervor, dann ergriff sie seine Hand und zog ihn mit sich mit.

Im Bad angekommen setzte sich Judai schon mal in die Wanne, während sich Kushell langsam auszog. Mit einem breiten Lächeln kam sie dann an den Badewannenrand heran und beugte sich leicht vor. Dabei fielen einige ihrer langen Strähnen in sein Gesicht. Sachte strich er sie sich aus dem Gesicht, hielt sie aber noch fest. Vorsichtig zog er ihr Gesicht dann zu dem seinen heran und gab dem Mädchen einen sanften Kuss.

„Komm“ meinte er dann und half ihr in das warme Wasser.

„Schön“ murmelte sie und setzte sich vor ihn hin. Er richtete sich etwas auf, umarmte sie und legte seinen Kopf ein wenig auf ihrer Schulter ab.

 

~

Judai hatte mit dem Duellieren aufgehört, als er Kushell begegnet war. Sie lief einsam durch die Straßen der Stadt Domino, nicht wissend, wohin sie sollte.

Judai hatte sie an jenem Abend vor drei Jahren bei sich aufgenommen. Mit jedem Tag hatte sie sich mehr und mehr in ihn verliebt – heute waren sie ein Paar. Judai war anfangs nur gern mit ihr zusammen. Sie hatte niemanden mehr. Weder Familie noch Freunde. Er wollte ihr nur Obdach gewähren, nun wohnte sie bei ihm.

Lange hatte es gedauert, bis er merkte, dass diese Zuneigung mehr war als nur Freundschaft – weit mehr. Über zwei Jahre hatte das Mädchen auf eine Antwort gewartet. Erst vor kurzen gestand auch er ihr seine Liebe.

Inzwischen waren beide glücklich und keiner mehr allein. Sollte sich das nun ändern?

~

 

20 Minuten später waren beide gewaschen und trockneten sich nun ab. Dabei neckte Kushell Judai immer wieder mit Schaumresten.

„Na warte!“ Meinte er und krallte sich ebenfalls etwas von dem Schaum.

„Kriegst mich doch eh nicht“ sagte sie lachend und wich seinen Würfen gekonnt aus. „Hahaha!“

Sie hatten noch einige Minuten ihren Spaß, dann aber trockneten sie die letzten Körperstellen und gingen dann ins Schlafzimmer zurück.

Kushell lag als erste wieder in dem Bett. Sie war etwas früher aus dem Bad gegangen und wartete nun auf ihren Liebsten – doch dieser lies auf sich warten.

„Ju-chan?“ Fragte sie und setzte sich auf. „Wo bleibst du?“

Nach nur einem Augenblick kam der Junge mit den braunen Haaren ins Zimmer. Das Handtuch um die Hüfte gewickelt, das Gesicht halb verhüllt.

„Ju-chan?“ Unsicher sah Kushell die Person an, die so regungslos dastand. „Was ist los?“

Judai machte erst jetzt ein paar Schritte in ihre Richtung – langsame Schritte. Kurz vor dem Bett kam er erneut zum stehen. Während Kushell ihn musterte, hob er den Kopf an. Da sah sie es. Seine Augen hatten andere Farben angenommen. Seine sonst braunen Kulleraugen waren nun türkis und golden – nicht so, wie sie sein sollten.

„Ju-chan?“ Fragte Kushell nun leicht verängstigt, hob einen ihrer Arme.

Judai aber packte diesen Unsanft und drückte dann den Körper des Kindes auf das weiche Bett. Lüstern sah er sie an.

„Ju-chan!?“

Doch er hörte nicht. Kein Wort schien zu ihm durchzudringen. Was war passiert, als er im Bad war? Judai drückte ihre Hände nun noch fester auf die Matratze. Langsam stieg er nun auf das Bett und setzte sich auf ihre Hüfte.

Ihr ängstlicher Blick schien ihn nur noch mehr anzustacheln.

„Ju-chan...?!“ Konnte sie nur noch verzweifelt von sich geben. Sie wusste nicht, was plötzlich los war. Konnte sich nicht erklären, warum er das tat.

Judai hatte sich inzwischen zu Kushells Hals hinuntergebeugt und küsste diesen unsacht.

Kushell konnte sich kaum dagegen wehren – sie war noch zu jung und auch etwas zu klein. Judai schien seinen Spaß daran zu haben, dies mit ihr zu tun.

„Hör auf...“ jammerte sie, war den Tränen nahe.

„...“ Doch Judai antwortet nicht. Im Gegenteil. Er hielt nun ihre Arme mit nur einer Hand fest. Mit seiner rechten fuhr er nun unter ihr rotes T-Shirt und berührte ihre nackte, noch leicht feuchte Haut.

Mit seiner Zunge fuhr er nun weiter nach unten. Inzwischen hatte er ihr das Shirt nach oben geschoben und umspielte ihren Oberkörper. Da sie aber noch nicht ausgewachsen war, ließ er schon bald davon ab.

„N-nein...!“ Sie versuchte ihre Verzweiflung zu verbergen – doch das gelang ihr nicht.

Judai richtet sich auf, sah sie wütend an und meinte: „Halt die Klappe!“

So hatte sie ihn noch nie erlebt. In all den Jahren nicht einmal! Was war nur passiert? ... Oder war er schon immer so gewesen und sie wusste es nur nicht? ...

Zitternd kniff das Mädchen ihre Augen zusammen, als sie seine Lippen auf den ihren spürte.

„Mhng!“ Keine Chance, sie konnte ihn nicht davon abhalten.

Judai hatte sich inzwischen wieder erhoben und betrachtete nun ihr verweintes und verzweifeltes Gesicht. „Gut so“ meinte er und striff ihr gekonnt ihr Höschen ab.

Kushell wehrte sich weiter gegen die Taten ihres Geliebten. Judai aber duldete dies keineswegs. Das Höschen schmiss er in eine Ecke des Zimmers, ehe er ihr das T-Shirt auszog und ihr damit den Mund stopfte.

„Ng!“

„Schrei so viel du willst. Dich wird eh keiner hören!“

 

Verzweifelt schrie das neunjährige Mädchen, doch man konnte nicht das geringste verstehen.

Ohne sich weiter damit zu befassen, machte sich Judai daran ihren Intimbereich zu befeuchten. Es sollte nicht zu schmerzhaft für ihn werden – sonst wäre es das ganze nichts wert.

Mit finsterem, lüsternem Blick leckte er sich über seine Lippen. Anschließend nahm er sein erregtes Glied in die Hand und drang in Kushell ein.

Sie krümmte sich vor Schmerzen. Wie kann er nur, dachte sie. „Nah!“ Ihre schreie brachten nichts.

Judai bewegte sich anfangs nur langsam, sah das Mädchen erregt an. Erst mit dem nächsten Blickkontakt bewegte er sich schneller.

„Ja! Gut! Ah~“ Es schien ihm zu gefallen. Mit geschlossenen Augen bewegte er sich nun, ein und aus, immer wieder. Die Gesichtsfarbe änderte sich, das zu anfangs weiße Gesicht hatte nun eine warme rote Farbe angenommen. „Ah~! Weiter!“

Inzwischen krallte er sich an ihren langen Haaren fest und hob ihr Gesicht etwas an. „Beweg dich!“ Meinte er ruppig und küsste sie wild.

„Mhm!“ Kushell wollte nicht, doch hatte sie Angst sich zu wehren. Widerwillig tat sie, was ihr befohlen wurde und bewegte ihre Hüften im Takt mit.

Es vergingen nur noch wenige Minuten, bis er sich in ihr ergoss. Schnaubend beugte er sich über sie und sah sie erleichtert an.

„Gut! Nächstes Mal aber mit mehr Initiative, klar?!“ Laut sagte er diese Worte, ehe er sich aus ihr zurückzog und sich aufrichtete. Mit einem abfälligem Blick musterte er das auf dem Bett liegende Mädchen, welches noch immer zitterte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ er das Zimmer.

Kushell lag inzwischen noch immer weinend im Bett. Ihr ganzer Körper zitterte. Sie drehte sich auf die Seite und starrte die Wand an. Tränen bahnten sich ihren Weg und flossen seine Wange herab.  Kushell schloss ihre Augen und zog die Beine an. Mit dieser Embryonalstellung schlief sie nach einigen Minuten ein.

Acht Uhr. Kushell war gerade aufgewacht. Sie lag noch in dem Bett. Ihre Klamotten waren auf dem Boden verstreut und das Bett so unordentlich wie nie. Langsam kamen die Erinnerungen des vorigen Abends zurück. Eine Gänsehaut machte sich auf Kushell breit. Schnell kniff sie ihre Augen zusammen und winkelte die Knie an, die sie anschließend umarmte. Sie hatte Angst und wollte nicht aus dem Zimmer raus. Sie wollte Judai nicht mehr begegnen. Er machte ihm Angst. Eigentlich konnte Judai ja nichts dafür...

Was sollte Kushell machen, wenn er wieder da war? Nur mit einer Decke umwickelt stand Kushell auf und ging zu der Tür. Vorsichtig öffnete sie diese und sah auf den Flur hinaus. Dort war keiner zu sehen, zu hören auch nicht.

Doch wie sollte es nun weitergehen? Verängstigt schloss sie wieder die Tür und sank vor dieser zu Boden.

„Buhuu...“ Sie weinte bittere Tränen, welche nicht aufhören wollten.

Sie liebte ihn. Sie glaubte an ihn. Aber er hatte sie verraten. Was war nur geschehen? Warum hatte er das nur getan? Was hatte sie getan, dass er das machen musste? Viele Fragen und keine Antworten...

Vorsichtig stand sie auf, schloss die Tür zu und stellte sich an das Fenster, welches sie öffnete. Kushell sah nach draußen. Blickte in die weite Ferne und wünschte sich, dass das alles niemals passiert wäre. Doch das würde nie wahr werden. Es war die Realität. Kushell konnte es nicht verhindern. Sie weinte vor sich hin und dachte daran, ob es nicht besser wäre, sich von Judai zu trennen. Sie konnte einfach nicht mehr. Nie mehr wollte sie von  ihm so behandelt werden. Auch wenn es Kushell das Herz brechen würde, aber was sollte sie machen? Judai war unberechenbar geworden.

Kushells Gedanken schweiften noch lange um die Idee, Judai zu verlassen. Doch durch ein Geräusch wurde sie aus

ihren Gedanken gerissen. Eine Tür war zu hören. Irgendjemand war gerade aufgestanden und ging wahrscheinlich in die Küche. Erschrocken blickte sich Kushell um und starrte die Türe an. Sie hoffte, dass er nicht versuchen würde, sie aus dem Zimmer zu holen. Kushell wollte nicht aus dem Zimmer. Nein. Nicht solange Judai in der Nähe war!

Plötzlich hörte Kushell ein klopfen. Noch immer starrte sie die Tür an, ohne einen Laut von sich zu geben.

„Kushell? Aufstehen.“

Das war’s. Kurz und bündig. Kushell wusste nur zu genau, wer da geklopft hatte. Es war Judai. Wie konnte er ihr das nur antun? Wie konnte er nur? Nachdem das gestrige passiert war? Verzweiflung machte sich in Kushell breit. Nie wieder wollte sie Judai begegnen. Doch was jetzt?

Aus Verzweiflung kletterte Kushell durch das Fenster, auf den Balkon. Danach kletterte sie über das Balkongeländer und rannte fort. Sie rannte einfach weg. Es war ihr in dem Moment alles egal. Hauptsache sie musste ihm nicht begegnen. Verzweifelte Tränen rannen an Kushells Gesicht herunter. Wollten nicht aufhören. Kushell konnte Judai nie wieder in die Augen sehen... Kushell rannte und rannte. Sie hatte kein Ziel vor Augen. Nein. Sie musste einfach nur weg von Judai.

In einer entlegenen Seitengasse verließen ihr ihre Kräfte. Vorsichtig setzte sie sich auf den kalten Boden, umwickelte sich mit der Decke, die sie als einziges ‚anhatte’, und ruhte sich aus.

Der junge Spieler machte sich nun auf den Weg zu Kushells Zimmer, da dieser noch immer nicht aufgestanden war. Vorsichtig klopfte er an der Tür.

„Kushell? Es ist Zeit. Los, aufstehen!“

Keine Antwort. Doch ehe er erneut anklopfen konnte, hörte er ein plätschern an einem der Fenster, die im Flur waren. Er ging zu diesem hin und sah nach draußen.

„Oh Mann. Das sieht nach einem richtigen Unwetter aus. ...“

Der Himmel war von Wolken nur so verdeckt. Die Sonne würde heute nicht mehr durchkommen... Draußen schüttete es, wie schon lange nicht mehr. Noch ein kurzer Blick nach draußen und dann ging Kai wieder zu Kushells Zimmertüre.

Judai klopfte erneut an der Tür. Doch auch dieses mal bekam er keine Antwort. Langsam verlor Kai die Geduld. Er klopfte nun lauter. Noch immer keine Antwort. Stutzig lauschte Judai nun an der Tür. Doch er hörte nichts. Nichts außer den Wind, der wohl durch das Zimmer wehte. Moment mal... Wind?! Judai fragte sich, warum Kushell das Fenster aufgemacht hatte, bei dem Unwetter...

So langsam wollte er nicht mehr. Er wusste nicht wieso, aber er hatte Angst. Erklären konnte er es nicht, es war einfach so. Judai beschloss das Zimmer einfach zu betreten, doch als er die Türe öffnen wollte, bemerkte er, dass sie abgeschlossen war. Das machte Kushell doch sonst nie?! Was war mit ihr los?

Judai wartete nicht länger und holte den „Generalschlüssel“. Doch Kai schaffte es nicht die Türe aufzuschließen. Erst nach einigen Minuten fiel ihm ein, dass Kushell seinen Schlüssel stecken gelassen haben könnte. Langsam aber sicher wurde Judai immer mulmiger. Das war doch nicht normal. Warum sollte er sein Zimmer verriegeln?

Judai platze der Geduldsfaden und so trat er die Türe einfach ein. Mit einem lauten Knall war die Türe nun endlich offen, doch was er sah erschrak ihn.

Das erste, was Judai er blickte, war die offene Balkontür und eine Pfütze, die sich vor dieser gebildet hatte. Judai blickte sich nun genauer um. Kushells Klamotten, die auf dem Boden verstreut lagen, Kushell Bett, ohne Decke, Kushells verschlossener Schrank, aber kein Kushell. Wo war er? Was hatte das zu bedeuten?!

 

Er machte sich immer mehr Sorgen. Judai durchsuchte das ganze Haus. Wohnzimmer, Bad, Keller, den Schuppen und auch die Trainingshalle, doch er fand ihn nicht. In Gedanken ging er vor die Tür und entdeckte dabei ein Stück Stoff, der an Kushells Balkon hing. Langsam ging er auf diesen zu und nahm den Stofffetzen in die Hand. Bei genauerer Betrachtung fiel ihm auf, dass dieses Stückchen Stoff denselben Farbton hatte, wie Kushells Decke...

 

„Er wird doch nicht...?!“ Dachte sich Judai geschockt. „Kushell, du...“, flüsterte Judai.

 

 

Mit weit aufgerissenen Augen blickte Judai in Richtung Stadt. Kushell wird doch bei dem Regen nicht etwa...? Sie wird doch nicht abgehauen sein? Das kann nicht sein!? Nein. Das darf nicht sein!?

Hastig lief Judai ins Haus, zog sich seine Turnschuhe an, schnappte sich einen Regenschirm und lief so schnell er konnte.

Er wusste nicht, wohin er rannte, aber das war ihm egal. Judai rannte und rannte. Nachdem er die Stadt erreicht hatte, suchte er sämtliche Läden, Seitengassen und Hotels nach Kushell ab. Doch er wurde nicht fündig. Nach fünf Stunden hatte Judai schon Dreiviertel der Stadt abgesucht, doch gefunden hatte er Kushell noch nicht. Wo mochte sie nur stecken? Was war nur der Grund? Warum war sie einfach abgehauen? Viele Fragen schossen Judai durch den Kopf, doch Antworten bekam er nicht.

Noch immer suchte Judai die Gegend nach Kushell ab. Inzwischen war er am Rande der Großstadt und es blieben nur noch einige Seitenstraßen und dunkle Gassen übrig. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört, doch die Tatsache, dass er durchnässt war, störte Judai nicht. Es war ihm im Moment egal. Hauptsache, er würde Kushell endlich wiederfinden.

Verzweifelt wie er war, ging er nun durch die Straßen und dunklen Gassen. Er war schon den Tränen nahe, da sah er etwas. Irgendjemand saß dort in dieser dunklen, engen Gasse und weinte. Außer dem Regen konnte man noch ein leises wimmern wahrnehmen. Langsam schritt Judai auf diese Person, die in einer Decke eingehüllt war, zu und beugte sich zu ihr herunter. Diese Person bemerkte zwar, dass jemand neben ihr war, doch aufblicken wollte sie nicht.

 

„Hallo? Geht es dir nicht gut?“ Fragte Judai leise, aber dennoch so laut, dass man es durch den Regen hindurch hören konnte.

 

Die Person zuckte zusammen. Sie kannte die Stimme desjenigen, der sie ansprach.

Judai wunderte sich. Warum war er oder sie zusammengezuckt? Weil er ihn bzw. sie angesprochen hatte? Vorsichtig hob Judai einen Arm und wollte die Decke, die auch das Gesicht verhüllte, zur Seite schieben, da fiel es ihm auf. Durch einen plötzlichen Windstoß wurde die „Kapuze“ der Person heruntergeweht und ihr Gesicht wurde enthüllt. Judai schluckte tief.

 

„...Kushell...?“

 

Es war Kushell, die da vor sich hin weinte. Kushell drehte sich weg. Sie wollte Judai nicht sehen. Nie mehr.

Judai sah Kushell verwundert an. Was war mit ihr?

Erst als Judai Kushell genauer musterte, fiel ihm auf, dass Kushell nichts anhatte. Auch bemerkte er, wie Kushell zitterte. Das erste was Judai tat, war den mitgebrachten Schirm zu öffnen und Kushell somit vor weiterem Regen zu schützen. Kurz darauf wollte er sie zu sich heranziehen, um sie zu wärmen, doch Kushell wehrte sich. Schnell machte sie zwei Schritte zur Seite und verkroch sich wieder unter der Decke.

 

Kushell? Komm her. Du frierst doch...“ gab Judai sanft von sich.

 

Doch Kushell schüttelte den Kopf, zwar nur schwach, aber dennoch so, dass man es erkennen konnte. Nun verstand Judai gar nichts mehr. Warum? Warum war Kushell nur so abwesend? Warum saß sie hier? Hier im Regen und noch dazu alleine? Warum hatte sie sich einfach aus dem Staub gemacht?

Judai ging nun wieder auf Kushell zu und wollte ihm aufhelfen, da schlug sie Judais Hand weg. Geschockt blickte Judai sie an.

 

„Fass mich bitte nicht an“ winselte sie und drehte sich zu ihm um.

„Ich versteh nicht...“ meinte Judai und kniete sich zu ihr hin, wobei sie etwas zurückwich.

„Du hast mir wehgetan, Judai! Du hast mich verletzt!“ Sie weinte nun wieder stärker.

„Aber wie? Ich habe doch nichts...?“

„Ruhe! Bitte, sei still!“ Weinend drehte sie ihm den Rücken zu.

„Kushell... Bitte. Ich kann nicht verstehen, wenn du nicht sagst, was war...“ Er sah sie mitfühlend an.

Kushell merkte die plötzliche Ruhe. „...Du...“

 

Ihre Stimme klang heiser und geschwächt. „Du hast mich vergewaltigt“ sagte sie dann in einem Satz und kauerte sich noch mehr zusammen.

Judai nahm diesen Satz zur Kenntnis, sagte aber nichts dazu. Er musste erst verdauen, was sie da gesagt hatte.

Vergewaltigt... Vergewaltigt... Vergewaltigt! Konnte das sein? Er wusste es nicht. Es würde allerdings erklären, warum er einen Filmriss hatte.

 

„Kushell... Ich... Es tut mir leid! Ich kann mich leider nicht daran erinnern! Bitte! Verzeih mir!“ In Tränen ausbrechend kniete er sich vor sie auf den Boden und flehte sie an. Konnte sie ihm verzeihen?

„...“ Das Mädchen sah den weinenden Jungen lange schweigend an. „...A...“ Wie sollte sie anfangen?

 

Lange Zeit verbrachten die beiden dort in der Seitengasse. Inzwischen hatte es auch zu regnen aufgehört. Es war noch immer kalt und trüb, aber zumindest trocken.

Judai kniete noch immer vor der neunjährigen, während Kushell die Decke festhielt und nachdachte.

 

„Ich verzeih dir...“ meinte sie leise und schloss die Augen.

Judai glaubte, sich verhört zu haben. „Ja?“

Kushell nickte nur. „Aber versprich mir, das nie wieder zu tun!“ Sie wollte Lächeln, doch sie schaffte es nicht.

 

Erleichtert setzte sich Judai auf und wischte Kushell einige Tränen von ihrer Wange. Er lächelte dann und schloss sie in den Arm.

 

„Danke“ flüsterte er in ihr Ohr und drückte sie noch etwas fester an sich.

„...“ Kushell genoss einfach nur die Wärme, die von Judai ausging und schlief kurze Zeit später in seinen Arm ein.

Judai lächelte nur und brachte sie nachhause.

 

ENDE

 

Nachwort:

Judai war am nächsten Tag zu einem Arzt gegangen, Kushell begleitete ihn natürlich. Es stellte sich heraus, dass Judai unter einer Persönlichkeitsstörung litt – die man aber behandeln konnte.

Judai trat die lange Behandlung an, während Kushell sehnsüchtig auf seine Entlassung wartete.

 

Viele Jahre dauerte es, doch am Tage des Wiedersehens war klar, wie gefeiert wurde. ^.~

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